- Die Wirkung von Achtsamkeit in der Tiermedizin und Selbstmitgefühl bei tiermedizinischen Fachkräften
- 1. Einführung: Warum Achtsamkeit in der Veterinärmedizin wichtig ist
- 2. Wissenschaftliche Hintergründe zur Studie
- 3. Der Ablauf der Intervention
- 4. Ergebnisse der Studie im Detail
- 5. Warum Selbstmitgefühl mehr als ein Trend ist
- 6. Konkrete Empfehlungen für die Praxis
- 7. FAQs – Häufig gestellte Fragen
- Zusammenfassung: Achtsamkeit in der Tiermedizin – Schlüssel zu mehr Wohlbefinden im Berufsalltag
- Quellen
Die Wirkung von Achtsamkeit in der Tiermedizin und Selbstmitgefühl bei tiermedizinischen Fachkräften
Tierärztinnen und Tierärzte erleben tagtäglich emotionale Herausforderungen: von medizinischen Notfällen bis hin zu mitfühlenden Gesprächen mit Tierhaltern in schwierigen Situationen. In einem Berufsfeld, das auf Fürsorge basiert, stehen sie oft unter erheblichem psychischem Druck. Immer mehr Studien zeigen, dass Achtsamkeit und Selbstmitgefühl wirksame Werkzeuge sind, um das emotionale Wohlbefinden zu stärken und dem Burnout entgegenzuwirken.

1. Einführung: Warum Achtsamkeit in der Veterinärmedizin wichtig ist
Tiermedizinische Fachkräfte sind nicht nur medizinisch tätig, sondern auch emotionale Stützen für Tierhalter. Diese Doppelbelastung fordert ihren Tribut: Hohe Perfektionsansprüche, emotionale Erschöpfung und moralische Konflikte sind weit verbreitet.
Die gute Nachricht: Man kann lernen, besser mit diesen Herausforderungen umzugehen. Achtsamkeit und Selbstmitgefühl sind zwei Schlüssel, die nicht nur die psychische Gesundheit verbessern, sondern auch die berufliche Zufriedenheit fördern.
2. Wissenschaftliche Hintergründe zur Studie
Die im Fachjournal Veterinary Record veröffentlichte Studie (Wakelin et al., 2023) untersuchte, wie wirksam eine Online-Intervention mit Achtsamkeits- und Mitgefühlsübungen für tiermedizinische Fachkräfte ist.
Zielgruppe:
128 Veterinärfachkräfte aus verschiedenen Arbeitsfeldern (Studenten, Behörden, Industrie) nahmen teil.
Schwerpunkte der Studie:
- Selbstkritik
- Perfektionismus
- Selbstmitgefühl
- Beruflicher Grübelzwang
- Psychische Resilienz
Die Teilnehmenden füllten zu drei Zeitpunkten fünf Fragebögen aus – vor, direkt nach und zwei Wochen nach der Intervention.
3. Der Ablauf der Intervention
Die Intervention bestand aus 14 kurzen Videolektionen à 10 Minuten über einen Zeitraum von 14 Tagen. Die Inhalte waren gezielt darauf ausgelegt, emotionale Kompetenzen aufzubauen und den Zugang zu Selbstmitgefühl zu erleichtern.
Inhalte im Überblick:
- 2 Videos: Psychoedukation & Einführung in mitgefühlsorientierte Therapie
- 4 Videos: Atemübungen & Achtsamkeitstraining
- 8 Videos: Geführte Mitgefühls-Imaginationen
Ein zusätzliches Feedbackformular nach dem Programm ermöglichte den Forschenden, die Akzeptanz und Wirksamkeit aus Sicht der Teilnehmenden zu evaluieren.
4. Ergebnisse der Studie im Detail
Teilnehmerzahlen & Engagement
Von den 128 gestarteten Teilnehmenden beendeten 63 die Intervention vollständig – eine Abbruchquote von rund 51 %, was im Rahmen vergleichbarer Online-Angebote durchaus als akzeptabel gilt, insbesondere im Kontext der COVID-19-Pandemie.
Wahrgenommene Hürden:
- Zeitmangel aufgrund beruflicher Verpflichtungen
- Pandemiebedingte Unterbrechungen im Alltag
Positive Auswirkungen laut Teilnehmerfeedback:
- Verständnis für eigene Emotionen
- Verbesserte Selbstfürsorge
- Entwicklung von Empathie
- Mehr innere Ruhe & Klarheit
86 % der Teilnehmenden gaben an, von der Intervention profitiert zu haben. 75 % planten, die Übungen weiterhin in ihren Alltag zu integrieren.
5. Warum Selbstmitgefühl mehr als ein Trend ist
Selbstmitgefühl wird häufig missverstanden als Nachsicht oder Faulheit. Dabei geht es vielmehr um einen achtsamen, freundlichen Umgang mit sich selbst – insbesondere in schwierigen Momenten.
Im veterinärmedizinischen Kontext bedeutet das:
- Fehler nicht als persönliches Versagen zu sehen
- Sich selbst dieselbe Fürsorge zu schenken, die man anderen gibt
- Pausen als legitime Notwendigkeit und nicht als Schwäche zu betrachten
Diese Haltung stärkt nicht nur die emotionale Resilienz, sondern verbessert auch den Umgang mit Kolleg:innen, Tierhalter:innen und komplexen Situationen im Praxisalltag.
6. Konkrete Empfehlungen für die Praxis
1. Regelmäßige Achtsamkeitsübungen einbauen
Ob mit Meditations-Apps, YouTube-Videos oder Podcasts – 10 Minuten täglich reichen oft schon aus, um eine spürbare Wirkung zu erzielen.
2. Eigene Grenzen akzeptieren
Perfektionismus ist weit verbreitet in der Tiermedizin. Lerne, dich selbst nicht nur an deinen Leistungen zu messen.
3. Mitgefühlsübungen praktizieren
Geführte Imaginationen, bei denen du dir selbst aus einer liebevollen Perspektive begegnest, können Selbstkritik verringern und neue emotionale Zugänge schaffen.
4. Austausch mit Kolleg:innen suchen
Sprich offen über mentale Belastungen. Gemeinsam lassen sich Lösungen leichter finden.
5. Professionelle Unterstützung wahrnehmen
Ein Coaching, eine Therapie oder ein strukturiertes Selbsthilfeprogramm sind keine Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
7. FAQs – Häufig gestellte Fragen
Wie beginne ich mit Achtsamkeit, wenn ich keine Vorerfahrung habe?
Der Einstieg muss nicht kompliziert sein. Beginne mit kleinen Übungen:
Beobachte 5 Minuten lang deinen Atem.
Mache einen achtsamen Spaziergang – ohne Handy, nur du und deine Sinne.
Verwende Apps wie 7Mind, Headspace oder Insight Timer.
Das Wichtigste ist nicht Perfektion, sondern Regelmäßigkeit. Schon wenige Minuten pro Tag machen langfristig einen Unterschied.
Was ist der Unterschied zwischen Selbstmitgefühl und Selbstmitleid?
Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst freundlich zu begegnen – auch in Momenten des Versagens. Es ist aktiv und stärkend.
Selbstmitleid hingegen zieht dich emotional nach unten. Es ist passiv und führt oft zu Grübeln und Rückzug.
Kurz gesagt: Selbstmitgefühl stärkt, Selbstmitleid lähmt.
Wie kann ich Achtsamkeit in meinen Arbeitsalltag integrieren?
Hier ein paar alltagstaugliche Beispiele:
Vor der OP oder Behandlung: 3 bewusste Atemzüge nehmen
Zwischen Patient:innen: Kurz innehalten, Schultern lockern, durchatmen
Nach stressigen Gesprächen: Eine Mini-Pause mit einer achtsamen Tasse Tee
Du brauchst keine zusätzliche Zeit – nutze Mikro-Momente, die sowieso da sind.
Welche Rolle spielt Selbstmitgefühl im Umgang mit schwierigen Tierhaltern?
Wenn du dich selbst mit Mitgefühl behandelst, kannst du auch anderen gelassener begegnen – selbst in schwierigen Situationen.
Du bleibst handlungsfähig, reagierst nicht impulsiv und schützt deine eigene emotionale Gesundheit.
Ein mitfühlender Umgang mit dir selbst ist die Basis für professionelle, klare Kommunikation mit anderen.
Was, wenn ich keine Zeit für solche Übungen habe?
Genau dann brauchst du sie am dringendsten. Zeitmangel ist oft ein Zeichen, dass du im "Autopilot-Modus" läufst.
Die Übungen sind kurz (10 Minuten) und flexibel integrierbar – z. B. morgens vor dem Arbeitsbeginn oder abends vor dem Schlafengehen. Du wirst feststellen: Die gewonnene Klarheit und Ruhe sparen dir langfristig mehr Zeit, als sie kosten.
Zusammenfassung: Achtsamkeit in der Tiermedizin – Schlüssel zu mehr Wohlbefinden im Berufsalltag
Achtsamkeit in der Tiermedizin ist weit mehr als ein Trend – sie ist ein unverzichtbares Werkzeug, um der hohen psychischen Belastung in einem anspruchsvollen Berufsfeld zu begegnen. In einer Welt voller Notfälle, emotionaler Ausnahmesituationen und beruflicher Perfektionserwartungen hilft Achtsamkeit in der Tiermedizin, innezuhalten, durchzuatmen und mit sich selbst wieder in Verbindung zu treten.
Studien zeigen, dass Achtsamkeit in der Tiermedizin die emotionale Resilienz stärkt und Symptome von Stress, Burnout und Erschöpfung deutlich reduzieren kann. Insbesondere in Situationen, in denen Tierärzt:innen moralischen Dilemmata oder hoher emotionaler Belastung begegnen, bietet Achtsamkeit in der Tiermedizin eine hilfreiche Struktur, um Klarheit zu bewahren und gesunde Entscheidungen zu treffen.
Im Rahmen einer wissenschaftlich begleiteten Studie wurde untersucht, wie Achtsamkeit in der Tiermedizin gezielt durch kurze, digitale Übungen gefördert werden kann. Dabei kamen Atemtechniken, Imaginationen und mitgefühlsbasierte Ansätze zum Einsatz. Die Ergebnisse waren eindeutig: Teilnehmende berichteten, dass Achtsamkeit in der Tiermedizin ihnen half, Emotionen besser zu verstehen, mit Perfektionismus umzugehen und berufliche Belastungen gelassener zu meistern.
Achtsamkeit in der Tiermedizin bedeutet dabei nicht, immer ruhig oder gelassen zu sein – sondern vielmehr, bewusst mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Reaktionen umzugehen. Gerade in stressreichen Momenten – etwa bei schwierigen Gesprächen mit Tierhaltern oder nach einem Notfall – kann Achtsamkeit in der Tiermedizin den entscheidenden Unterschied machen.
Es braucht nicht viel Zeit: Schon wenige Minuten täglich reichen aus, um Achtsamkeit in der Tiermedizin wirksam in den Arbeitsalltag zu integrieren. Viele Tierärzt:innen berichten, dass sie durch regelmäßige Übungen klarer denken, empathischer handeln und sich weniger von negativen Gedanken überwältigen lassen. Hier zeigt sich: Achtsamkeit in der Tiermedizin ist sowohl präventiv als auch heilend.
Darüber hinaus stärkt Achtsamkeit in der Tiermedizin die Teamkommunikation. Wer achtsam mit sich selbst umgeht, begegnet auch Kolleg:innen und Kund:innen mit mehr Verständnis, Geduld und Wertschätzung. Das trägt nicht nur zu einem besseren Betriebsklima bei, sondern auch zu einer höheren Arbeitszufriedenheit.
Ein zentraler Aspekt von Achtsamkeit in der Tiermedizin ist auch der Umgang mit Selbstkritik. Viele Fachkräfte in der Tiermedizin neigen zu überhöhten Ansprüchen an sich selbst. Hier hilft Achtsamkeit in der Tiermedizin, innere Stimmen zu hinterfragen und mit sich selbst freundlicher umzugehen.
Interessanterweise berichten viele Teilnehmende, dass Achtsamkeit in der Tiermedizin ihnen auch privat hilft – etwa beim Einschlafen, in zwischenmenschlichen Beziehungen oder beim Umgang mit Herausforderungen im Alltag. Achtsamkeit in der Tiermedizin wirkt also ganzheitlich.
Natürlich gibt es Hürden: Zeitmangel, Müdigkeit oder Zweifel sind häufige Gründe, warum Achtsamkeit in der Tiermedizin nicht konsequent umgesetzt wird. Doch gerade in stressigen Phasen ist es wichtig, sich bewusst kleine Inseln der Ruhe zu schaffen. Achtsamkeit in der Tiermedizin muss nicht perfekt sein – sie darf menschlich und unvollkommen sein.
Das Schöne ist: Achtsamkeit in der Tiermedizin lässt sich individuell gestalten. Ob mit geführten Meditationen, achtsamen Atempausen oder bewussten Reflexionsmomenten – jede:r kann seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist nur, dranzubleiben.
Auch für junge Fachkräfte ist Achtsamkeit in der Tiermedizin ein wertvolles Lernfeld. Wer schon im Studium beginnt, mit Achtsamkeit zu arbeiten, baut langfristige Schutzfaktoren gegen psychische Belastungen auf. Hochschulen und Ausbildungsstätten sollten daher gezielt Programme entwickeln, um Achtsamkeit in der Tiermedizin frühzeitig zu fördern.
Nicht zuletzt zeigt sich: Achtsamkeit in der Tiermedizin ist eine Investition in das wichtigste Werkzeug jeder Fachkraft – die eigene Gesundheit und mentale Stärke. Denn nur, wer für sich selbst gut sorgt, kann auch langfristig gut für Tiere und ihre Halter:innen da sein.
Die Botschaft ist klar: Achtsamkeit in der Tiermedizin ist kein Luxus, sondern ein essenzieller Bestandteil eines nachhaltigen und erfüllenden Berufslebens. Sie ermöglicht es, den oft fordernden Praxisalltag nicht nur zu überleben, sondern mit mehr Präsenz, Freude und Menschlichkeit zu gestalten.
Quellen
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- McArthur M, Mansfield C, Matthew S, et al. Resilience in veterinary students and the predictive role of mindfulness and self-compassion. J Vet Med Educ. 2017;44(1):106-115. doi:10.3138/jvme.0116-027R1
- Fletcher E. Stress Less, Accomplish More: Meditation for Extraordinary Performance. William Morrow; 2019.
- Helmstetter S. What to Say When You Talk to Your Self. Gallery Books; 2017.
- Mindfulness training. Mindfulness training - mindfulness based stress reduction. Mindfulness Training website. Accessed January 20, 2023. https://www.mbsrtraining.com
- Tolle E. The Power of Now: A Guide to Spiritual Enlightenment. Namaste Publishing and New World Library; 1999.