Corneadystrophie bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Einführung in die Corneadystrophie

Die Corneadystrophie ist eine seltene, aber oft ernstzunehmende Erkrankung, die vor allem Hunde betrifft. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Hornhaut (Cornea), die oft genetisch bedingt ist. Die betroffenen Tiere zeigen Veränderungen der Hornhaut, die zu Sehstörungen und, in schwerwiegenden Fällen, zur vollständigen Erblindung führen können. Diese Störung tritt meist ohne Vorwarnung auf und ist nicht das Ergebnis von Verletzungen oder Infektionen.

Die Corneadystrophie betrifft nicht nur Hunde; auch bei Menschen und anderen Tieren kann sie auftreten. Bei Hunden tritt sie jedoch häufiger auf, besonders in bestimmten Rassen, wie etwa dem Collie, Siberian Husky und dem Shetland Sheepdog. Diese genetische Prädisposition macht die Forschung an Corneadystrophien umso wichtiger.

Corneadystrophie
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Ursachen der Corneadystrophie

Die Corneadystrophie hat häufig genetische Ursachen. Sie entsteht durch eine fehlerhafte Zellregeneration oder abnormale Proteinanlagerungen in der Hornhaut. Die genaue Ursache ist dabei oft von Rasse zu Rasse unterschiedlich und erfordert spezifische Untersuchungen.

  1. Genetik: Bestimmte Hunderassen haben ein höheres Risiko, an Corneadystrophie zu erkranken. Diese genetische Veranlagung wird oft dominant vererbt, sodass bereits ein betroffener Elternteil ausreicht, um die Krankheit weiterzugeben.
  2. Zellstoffwechselstörungen: Einige Formen der Corneadystrophie resultieren aus einer fehlerhaften Lipid- oder Glykoproteinproduktion, was zur Anlagerung dieser Stoffe in der Hornhaut führt. Diese Anlagerungen stören die Lichtdurchlässigkeit und verursachen Sehstörungen.
  3. Veränderungen im Immunsystem: In seltenen Fällen wird eine Fehlregulation des Immunsystems als mögliche Ursache diskutiert, insbesondere wenn keine genetische Prädisposition festgestellt werden kann.

Corneadystrhophie bei älteren Weimaranern

Die Corneadystrophie bei älteren Weimaranern ist eine komplexe, genetisch bedingte Augenerkrankung, die aufgrund der speziellen genetischen Disposition dieser Rasse sowie alterungsbedingter Faktoren verstärkt auftreten kann. Weimaraner sind eine von mehreren Hunderassen, bei denen genetisch bedingte Augenerkrankungen häufiger vorkommen, und bei älteren Tieren lassen sich Anzeichen oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkennen. Nachfolgend vertiefen wir die genetischen Aspekte dieser Erkrankung.

1. Genetische Grundlagen der Corneadystrophie

Die Corneadystrophie, eine hereditäre Erkrankung, resultiert oft aus rezessiv vererbten Mutationen in Genen, die an der Struktur und Funktion der Hornhautschichten beteiligt sind. Diese Mutationen können je nach betroffener Hornhautschicht unterschiedliche Symptome und Krankheitsverläufe verursachen:

  • Epitheldystrophien: Mutationen in Genen, die für Proteine der oberflächlichen Schicht der Cornea verantwortlich sind, führen zu Anomalien, die sich meist durch oberflächliche Hornhautschäden und Lichtempfindlichkeit äußern.
  • Stromale Dystrophien: Genetische Defekte in den Kollagenfaser- oder Glykosaminoglykan-produzierenden Genen können zur Ablagerung von Lipiden oder Kristallen führen. Dies verursacht oft eine milchige Trübung im mittleren Bereich der Hornhaut.
  • Endotheldystrophien: Die tiefste Schicht der Cornea, das Endothel, wird bei Weimaranern häufig durch genetische Anomalien beeinträchtigt, was zur Endotheldystrophie führt. Diese Variante ist besonders schwerwiegend, da die Endothelzellen für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts in der Hornhaut verantwortlich sind. Bei Dysfunktion dieser Zellen kann es zur Wasseransammlung und Verdickung der Hornhaut kommen, was die Sehkraft stark beeinträchtigt.

2. Altersabhängige genetische Manifestation bei Weimaranern

Das Alter spielt eine wichtige Rolle bei der Manifestation genetischer Augenerkrankungen. Weimaraner, die genetisch für die Corneadystrophie prädisponiert sind, zeigen in den mittleren bis späten Lebensjahren (ab etwa sieben bis neun Jahren) häufig erste Symptome. Im Alter lässt die Zellregenerationsfähigkeit nach, und degenerative Prozesse in der Hornhaut beschleunigen die Ausprägung der genetischen Defekte.

Dies ist bei Weimaranern besonders signifikant, da sich bei ihnen durch fortschreitende Endotheldystrophie, ausgelöst durch genetische Veränderungen, die Fähigkeit zur Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts der Hornhaut verschlechtert. Dies führt zu einer übermäßigen Flüssigkeitsaufnahme (Corneaödem), wodurch sich die Hornhaut vernebelt und die Sehkraft stark eingeschränkt wird.

3. Häufigkeit und Vererbungsmuster bei Weimaranern

Untersuchungen zeigen, dass bestimmte Augenerkrankungen bei Weimaranern und ähnlichen Rassen (z. B. Siberian Huskies, Boston Terrier) häufiger auftreten. Genetische Analysen haben ergeben, dass die Corneadystrophie häufig autosomal rezessiv vererbt wird, was bedeutet, dass beide Elternteile das mutierte Gen tragen müssen, um die Krankheit bei den Nachkommen auszulösen. Bei Weimaranern mit einer erhöhten Anfälligkeit für Endotheldystrophien wird angenommen, dass mindestens ein autosomal dominanter Erbgang beteiligt ist, der die Anfälligkeit für Corneaödem im Alter erhöht.

Züchter setzen oft genetische Screening-Methoden ein, um das Risiko zu minimieren, indem sie Weimaraner aus der Zucht ausschließen, die Träger bekannter Mutationen sind. Bei älteren Tieren, die bereits die Erkrankung entwickelt haben, spielt das genetische Profil eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des Krankheitsverlaufs und der Therapieansätze.

4. Mögliche genetische Tests und Präventionsstrategien

Um die Prävalenz genetisch bedingter Corneadystrophien bei Weimaranern zu verringern, sind genetische Tests hilfreich. Spezifische DNA-Tests können dabei helfen, Trägergene in den Elterntieren zu identifizieren. Durch die Analyse bestimmter Genmarker können Züchter herausfinden, ob ein Tier das Risiko hat, seine genetische Prädisposition an seine Nachkommen weiterzugeben.

Für Weimaraner, die von der Endotheldystrophie betroffen sind, bieten einige Testlabore inzwischen spezielle genetische Untersuchungen an, die Marker für Corneadystrophien aufspüren können. Die Anwendung solcher Tests in der Zucht kann das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankungen in zukünftigen Generationen signifikant senken.

5. Zusammenhang zwischen genetischer Prädisposition und Umweltfaktoren

Obwohl die Corneadystrophie stark genetisch bedingt ist, können Umweltfaktoren, wie Ernährung und Pflege, den Verlauf beeinflussen. Bei genetisch prädisponierten Weimaranern ist es ratsam, ihre Augen regelmäßig zu kontrollieren und Faktoren wie UV-Strahlung zu reduzieren, die die Hornhaut zusätzlich belasten könnten. Ernährungsmaßnahmen, die Antioxidantien und essentielle Fettsäuren enthalten, können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, indem sie die Zellgesundheit unterstützen.

Die Corneadystrophie bei älteren Weimaranern ist ein Paradebeispiel dafür, wie genetische Prädisposition und altersbedingte Faktoren zusammenwirken können. Durch ein besseres Verständnis der genetischen Mechanismen und die Nutzung moderner Testverfahren können Züchter und Tierärzte dazu beitragen, das Risiko dieser Erkrankung zu verringern und betroffenen Tieren eine höhere Lebensqualität zu bieten.

Symptome

Die Symptome der Corneadystrophie bei Hunden, insbesondere bei genetisch prädisponierten Rassen wie dem Weimaraner, sind vielfältig und hängen stark von der spezifischen Form und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Diese Erkrankung betrifft die Hornhaut des Auges und kann sich in verschiedenen Schichten manifestieren – im Epithel, Stroma oder Endothel – wodurch jeweils unterschiedliche Symptome auftreten. Ein umfassender Überblick über die häufigsten Symptome der Corneadystrophie soll helfen, Anzeichen frühzeitig zu erkennen und die Lebensqualität des betroffenen Hundes zu verbessern.

1. Allgemeine Symptome der Corneadystrophie

  • Hornhauttrübung: Die häufigste und früheste Auffälligkeit bei Hunden mit Corneadystrophie ist die Trübung der Hornhaut. Diese äußert sich oft als weißlich-grauer Schleier, der zunächst in der Mitte der Hornhaut oder an deren Rändern auftritt und im Laufe der Zeit dichter und flächendeckender wird.
  • Verlust der Sehschärfe: Mit fortschreitender Trübung der Hornhaut kommt es zu einem deutlichen Verlust der Sehschärfe. Hunde wirken unsicherer in ihrer Umgebung und können Schwierigkeiten haben, sich in unbekannten Umgebungen zurechtzufinden.
  • Verhalten von „Suchendem Sehen“: Hunde mit vermindertem Sehvermögen können Verhaltensweisen zeigen, die auf Orientierungsschwierigkeiten hinweisen, wie das Anstoßen an Möbeln, Schwierigkeiten beim Auffinden von Spielzeug oder beim Erkennen von Menschen und Tieren aus der Ferne.
  • Augenschmerzen und Reiben der Augen: In einigen Fällen kann die Corneadystrophie zu Reizungen und Schmerzen führen. Hunde reiben dann häufig ihre Augen an Möbeln oder mit den Pfoten, was das Risiko einer zusätzlichen Infektion oder Verletzung der Hornhaut erhöht.

2. Spezifische Symptome je nach Form der Corneadystrophie

Die Corneadystrophie kann in drei Hauptformen auftreten – Epitheldystrophie, Stromale Dystrophie und Endotheldystrophie. Jede Form weist spezifische Symptome auf, die durch die jeweilige betroffene Hornhautschicht hervorgerufen werden.

Epitheldystrophie

Die Epitheldystrophie betrifft die äußere Hornhautschicht und kann sich in Form von kleineren Erosionen und mikroskopischen Blasen manifestieren, die oft zunächst nur schwer erkennbar sind. Häufige Symptome umfassen:

  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit: Hunde zeigen oft eine starke Reaktion auf helles Licht und meiden möglicherweise sonnige Orte oder leuchtende Räume, da das helle Licht Unbehagen verursacht.
  • Mikroerosionen und Hornhautdefekte: Es können feine, kaum sichtbare Mikroerosionen in der äußeren Hornhautschicht auftreten. Diese kleinen Schäden erhöhen die Anfälligkeit für bakterielle Infektionen und verstärken die Reizung des Auges.
  • Tränenfluss: Ein gesteigerter Tränenfluss ist ein weiteres typisches Zeichen, da der Körper versucht, die beschädigte Hornhaut zu schützen und zu befeuchten.

Stromale Dystrophie

Die stromale Dystrophie betrifft die mittleren Schichten der Hornhaut und äußert sich durch die Ansammlung von Lipiden oder Kristallen, die eine milchig-weiße Färbung hervorrufen können. Die Symptome dieser Form umfassen:

  • Milchige, diffuse Trübung: Die Hornhaut zeigt eine diffuse, meist weißlich-graue Färbung. Diese Trübung ist oft mitten in der Hornhaut sichtbar und breitet sich allmählich aus, was die Sehschärfe des Hundes erheblich beeinträchtigt.
  • Beidseitige Erscheinung: Die stromale Dystrophie tritt oft an beiden Augen gleichzeitig auf und verläuft symmetrisch, was die Diagnose und das Erkennen der genetischen Komponente erleichtert.
  • Schwierigkeiten bei schlechter Beleuchtung: Da die Trübung das einfallende Licht in der Hornhaut streut, haben Hunde oft mehr Schwierigkeiten bei Dämmerung oder Nacht, wenn das Licht schwächer ist.
  • Langsames Fortschreiten: Im Vergleich zu anderen Formen der Corneadystrophie verläuft die stromale Dystrophie meist langsamer und führt seltener zu einer vollständigen Erblindung. Die Symptome entwickeln sich oft über Monate bis Jahre.

Endotheldystrophie

Die Endotheldystrophie betrifft die tiefste Schicht der Hornhaut und ist die schwerwiegendste Form der Corneadystrophie. Sie führt zu einer Akkumulation von Flüssigkeit in der Hornhaut und ist oft fortschreitend und irreversibel. Zu den Symptomen gehören:

  • Schwere Hornhautödem: Bei der Endotheldystrophie versagt das Endothel in der Regulierung des Wasserhaushalts in der Hornhaut, was zu einer erheblichen Ansammlung von Flüssigkeit und einer Verdickung der Hornhaut führt. Dies äußert sich in einem graublauen Schimmer.
  • Blasenbildung (Bullae): Die Flüssigkeit sammelt sich oft in kleinen Bläschen (Bullae), die bei starkem Druck oder Reibung platzen können. Dies führt zu einem zusätzlichen Reizgefühl und Schmerzen und kann die Hornhaut anfälliger für Infektionen machen.
  • Deutlicher Seh- und Orientierungsverlust: Hunde mit fortgeschrittener Endotheldystrophie verlieren häufig ihre Fähigkeit, sich problemlos zu orientieren, da die Hornhaut die Lichtstrahlen nicht mehr korrekt durchlässt. Dies führt oft zur kompletten Erblindung.
  • Schmerzen und Rötung: Die Wasseransammlung in der Hornhaut kann eine Reizung und eine entzündliche Reaktion verursachen, die durch eine Rötung und Schmerzen im Auge erkennbar ist. Hunde blinzeln häufig und meiden es, die Augen weit zu öffnen.

3. Verhaltensveränderungen bei betroffenen Hunden

Neben den rein körperlichen Symptomen sind auch Verhaltensänderungen ein typisches Zeichen für die fortschreitende Corneadystrophie. Diese resultieren meist aus dem zunehmenden Verlust des Sehvermögens und der damit einhergehenden Unsicherheit:

  • Vorsichtigeres Verhalten: Viele Hunde zeigen ein zurückhaltenderes Verhalten und bewegen sich langsamer, insbesondere wenn sie sich in unbekannten Umgebungen befinden. Sie vermeiden es oft, auf Möbel oder enge Wege zuzugehen, da sie unsicher sind.
  • Verstärkte Abhängigkeit vom Besitzer: Aufgrund der eingeschränkten Sicht verlassen sich betroffene Hunde stärker auf ihre Besitzer und folgen ihnen häufiger. Sie suchen nach direkter Nähe und Orientierungshilfe.
  • Erhöhte Ängstlichkeit und Nervosität: Der Verlust der Sehkraft führt oft zu einer erhöhten Nervosität, besonders bei lauten Geräuschen oder in neuen Situationen. Hunde mit Corneadystrophie können unruhiger werden und vermehrt bellen oder winseln.
  • Vermeidung von Aktivitäten: Hunde mit starken Seheinschränkungen neigen dazu, weniger zu spielen oder herumzutollen. Stattdessen ziehen sie sich häufiger zurück oder liegen still an einem Ort, da sie sich nicht sicher fühlen.

4. Erkennung der ersten Symptome bei älteren Weimaranern

Da Weimaraner genetisch für verschiedene Augenerkrankungen anfällig sind, ist es besonders wichtig, erste Symptome der Corneadystrophie frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen bei älteren Tieren (ab etwa 7 Jahren) können helfen, die Erkrankung früh zu diagnostizieren und das Fortschreiten durch unterstützende Maßnahmen zu verlangsamen. Frühzeitige Symptome wie eine leichte Trübung, ein erhöhter Tränenfluss oder die Vermeidung von hellem Licht sollten ernst genommen werden, um die Lebensqualität des Hundes langfristig zu verbessern.

Die Corneadystrophie ist eine ernsthafte, genetisch bedingte Erkrankung, die bei Hunden, insbesondere bei genetisch anfälligen Rassen wie Weimaranern, im Alter auftreten kann. Die Symptome reichen von leichten Trübungen und erhöhter Lichtempfindlichkeit bis hin zu schweren Seheinschränkungen und völliger Erblindung. Durch frühzeitiges Erkennen und regelmäßige Untersuchungen lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung zwar nicht verhindern, aber möglicherweise verlangsamen, was die Lebensqualität des betroffenen Hundes deutlich steigern kann.

Ursachen der Corneadystrophie

Ursachen der Corneadystrophie bei Hunden

Eine Übersicht der häufigsten genetischen und umweltbedingten Einflüsse

Genetische Veranlagung

Bestimmte Hunderassen wie Weimaraner, Collies und Huskies haben eine höhere genetische Anfälligkeit für Corneadystrophie. Diese Veranlagung wird oft autosomal-rezessiv vererbt, wobei beide Elternteile das Gen tragen müssen.

Zellstoffwechselstörungen

Bei einigen Hunden führen genetische Defekte zu Störungen im Zellstoffwechsel der Hornhaut, was zu Anomalien in der Produktion von Lipiden und Proteinen führt. Diese Stoffe lagern sich ab und verursachen Trübungen.

Veränderungen im Immunsystem

In seltenen Fällen können immunologische Faktoren die Ursache sein. Eine Fehlregulation des Immunsystems kann zur Corneadystrophie beitragen, insbesondere wenn keine genetische Prädisposition festgestellt wird.

Alterungsprozesse

Bei älteren Hunden verschlechtert sich die Zellregeneration der Hornhaut, was die Anfälligkeit für Ablagerungen und Trübungen erhöht. Diese altersbedingte Schwächung kann genetische Defekte weiter verstärken.

Rassenprädisposition

Einige Rassen sind stärker betroffen, da sich genetische Defekte über Generationen verfestigt haben. Dazu zählen unter anderem auch Boston Terrier und Siberian Huskies, bei denen die Krankheit häufiger auftritt.

Diagnose

Die Diagnose und Differentialdiagnose der Corneadystrophie bei Hunden erfordert eine gründliche Untersuchung der Hornhaut und eine Abgrenzung zu anderen möglichen Ursachen für Hornhauttrübungen und Sehverlust. Da die Symptome der Corneadystrophie – wie Trübungen und Sehbeeinträchtigungen – auch bei anderen Augenkrankheiten auftreten können, ist eine differenzierte Diagnostik entscheidend, um eine exakte Diagnose zu stellen und die passende Therapie einzuleiten.

1. Diagnoseverfahren für Corneadystrophie

Die Diagnose der Corneadystrophie umfasst verschiedene Untersuchungsmethoden, die sowohl die klinische Untersuchung als auch spezielle bildgebende Verfahren einschließen.

Klinische Untersuchung

Die erste diagnostische Maßnahme ist die gründliche Untersuchung des Auges und insbesondere der Hornhaut durch einen spezialisierten Tierarzt oder Tieraugenarzt. Die wichtigsten Schritte sind:

  • Visuelle Inspektion der Hornhaut: Bei der Untersuchung zeigt die Hornhaut typischerweise weiße bis graue Trübungen, die schichtabhängig sind und in der Regel symmetrisch in beiden Augen auftreten.
  • Spaltlampenuntersuchung: Eine detaillierte Untersuchung der Hornhaut mit einer Spaltlampe ermöglicht die genaue Bestimmung der betroffenen Hornhautschicht (Epithel, Stroma oder Endothel). Diese Untersuchung ist besonders wertvoll, da jede Form der Corneadystrophie unterschiedliche Hornhautschichten betrifft und sich die Art der Trübung unterscheidet.

Fluoreszeintest

Der Fluoreszeintest wird angewendet, um oberflächliche Verletzungen oder Erosionen der Hornhaut sichtbar zu machen. Hierbei wird ein fluoreszierender Farbstoff auf das Auge aufgetragen:

  • Testablauf: Der Farbstoff haftet an beschädigten Zellen der Hornhaut, wodurch Erosionen oder Mikrodefekte sichtbar werden. Ein negativer Fluoreszeintest ist typisch für die Corneadystrophie, da die Erkrankung in der Regel nicht zu tiefen Erosionen führt.
  • Ausschluss von Geschwüren: Falls der Fluoreszeintest positiv ausfällt, könnte dies auf andere Ursachen wie Hornhautgeschwüre oder Verletzungen hinweisen, die differentialdiagnostisch abgeklärt werden müssen.

Optische Kohärenztomographie (OCT)

Die optische Kohärenztomographie ist ein modernes bildgebendes Verfahren, das die Hornhautschichten im Detail darstellt und besonders bei der Diagnose von Endotheldystrophie hilfreich ist.

  • Schichtdifferenzierung: Mithilfe der OCT können verschiedene Hornhautschichten detailliert dargestellt und Veränderungen, wie Ablagerungen oder Flüssigkeitsansammlungen, lokalisiert werden.
  • Früherkennung: Bei genetisch prädisponierten Hunden kann die OCT bereits erste Anzeichen einer Corneadystrophie erkennen, bevor die Symptome sichtbar werden.

Hornhauttopographie

Die Hornhauttopographie wird bei der Diagnose von Corneadystrophien eingesetzt, um strukturelle und refraktive Veränderungen der Hornhautoberfläche darzustellen.

  • Topographische Karte: Die Topographie erstellt eine Farbkarte, die die Krümmung und Struktur der Hornhaut zeigt und Unregelmäßigkeiten in der Hornhautdicke sichtbar macht.
  • Abgrenzung zu anderen Erkrankungen: Die Hornhauttopographie kann dabei helfen, Dystrophien von anderen strukturellen Veränderungen wie Hornhautnarben oder degenerativen Veränderungen abzugrenzen.

Elektroretinographie (ERG)

Die Elektroretinographie untersucht die Funktion der Netzhaut und wird zur Ausschlussdiagnose eingesetzt, um Netzhauterkrankungen als Ursache des Sehverlusts auszuschließen.

  • ERG-Ergebnisse bei Corneadystrophie: Bei Hunden mit Corneadystrophie sind die ERG-Ergebnisse typischerweise normal, da die Netzhaut nicht betroffen ist. Dies hilft, Erkrankungen wie die Progressive Retinaatrophie (PRA) auszuschließen.

Genaue Anamnese und genetische Tests

Eine gründliche Anamnese und genetische Tests sind hilfreich, um eine genetische Prädisposition zu identifizieren. Dies ist besonders bei Hunderassen wichtig, die häufiger von Corneadystrophie betroffen sind.

  • Anamnesegespräch: Hierbei wird ermittelt, ob es genetische Vorbelastungen gibt, z. B. ob Verwandte des Hundes ähnliche Augenerkrankungen aufweisen.
  • Genetische Tests: Mithilfe von DNA-Tests können Züchter oder Tierärzte bestimmte genetische Marker identifizieren, die auf eine Corneadystrophie-Prädisposition hinweisen, was eine präzise Diagnosestellung ermöglicht.

2. Differentialdiagnose: Abgrenzung zu anderen Erkrankungen

Die Differentialdiagnose der Corneadystrophie ist entscheidend, um andere Krankheiten, die ähnliche Symptome verursachen, auszuschließen. Zu den häufigsten differentialdiagnostischen Erwägungen zählen:

2.1 Hornhautdegeneration

Hornhautdegenerationen sind ähnlich wie Corneadystrophien, jedoch durch andere Ursachen ausgelöst und meist sekundär zu anderen Erkrankungen. Sie können ebenfalls zu Trübungen und Ablagerungen in der Hornhaut führen.

  • Unterschied zur Corneadystrophie: Im Gegensatz zur Corneadystrophie ist die Hornhautdegeneration nicht genetisch bedingt, sondern tritt häufig als Folge von Entzündungen, Traumata oder systemischen Erkrankungen (z. B. Diabetes oder Schilddrüsenprobleme) auf.
  • Klinische Unterscheidung: Hornhautdegenerationen sind meist unilateral (einseitig) und zeigen oft fleckige Ablagerungen. Eine genaue Anamnese und die Untersuchung auf systemische Erkrankungen helfen bei der Abgrenzung zur Corneadystrophie.

2.2 Keratokonjunktivitis sicca (KCS)

Die Keratokonjunktivitis sicca, auch als „trockenes Auge“ bekannt, verursacht eine Schädigung der Hornhaut durch unzureichende Tränenproduktion und führt zu Trübungen und Pigmentablagerungen in der Hornhaut.

  • Symptome bei KCS: Im Gegensatz zur Corneadystrophie führt KCS zu typischen Symptomen wie zähflüssigem Augenausfluss, Rötung und oft auch Schmerzen. Die betroffene Hornhaut zeigt häufig eine Pigmentierung, die bei Corneadystrophie fehlt.
  • Schirmer-Tränentest: Ein Schirmer-Test zur Messung der Tränenproduktion hilft, KCS als mögliche Ursache für Hornhautprobleme zu identifizieren und von der Corneadystrophie abzugrenzen.

2.3 Hornhautgeschwüre

Hornhautgeschwüre sind schmerzhafte Verletzungen der Hornhaut, die durch Infektionen, Traumata oder systemische Erkrankungen verursacht werden. Sie können auch zu Trübungen und Sehverlust führen.

  • Schmerzhafte Symptome: Anders als die Corneadystrophie, die meist keine Schmerzen verursacht, sind Hornhautgeschwüre schmerzhaft. Hunde mit Hornhautgeschwüren reiben häufig die Augen und zeigen eine deutliche Lichtempfindlichkeit.
  • Fluoreszeintest: Ein positiver Fluoreszeintest zeigt oft Hornhautgeschwüre, die sich durch Farbstoffaufnahme in den geschädigten Bereichen deutlich abgrenzen. Corneadystrophie hingegen führt meist nicht zu einer positiven Fluoreszeinfärbung.

2.4 Progressive Retinaatrophie (PRA)

Die Progressive Retinaatrophie ist eine genetisch bedingte Erkrankung der Netzhaut, die ähnlich wie die Corneadystrophie häufig bei bestimmten Hunderassen auftritt und ebenfalls zur Erblindung führt.

  • Unterschiedliche Ursache: Im Gegensatz zur Corneadystrophie betrifft PRA die Netzhaut und nicht die Hornhaut. Symptome wie Nachtblindheit und progressive Verschlechterung des Sehvermögens treten bei PRA stärker auf.
  • Elektroretinographie (ERG): Mit der ERG können Netzhauterkrankungen wie PRA eindeutig diagnostiziert werden, da sie abnormale ERG-Ergebnisse zeigt, während bei Corneadystrophie die ERG-Werte normal sind.

2.5 Glaukom

Das Glaukom ist eine Augenkrankheit, die durch erhöhten Augeninnendruck gekennzeichnet ist und zu einer Schädigung des Sehnervs und Erblindung führen kann. Eine Hornhauttrübung kann dabei ebenfalls auftreten.

  • Typische Symptome: Hunde mit Glaukom zeigen oft Symptome wie Rötung des Auges, Erweiterung der Pupille und Schmerzen. Die Hornhaut erscheint oft bläulich-grau aufgrund des erhöhten Augeninnendrucks.
  • Augeninnendruckmessung (Tonometrie): Die Messung des Augeninnendrucks ist eine Schlüsseluntersuchung zur Abgrenzung von Corneadystrophie, da bei Glaukom ein erhöhter Druck festgestellt wird, während der Augeninnendruck bei Corneadystrophie normal bleibt.

2.6 Lipidablagerungen durch systemische Erkrankungen

Systemische Erkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion können ebenfalls zu Lipidablagerungen in der Hornhaut führen und eine trübe Färbung verursachen, die der Corneadystrophie ähnelt.

Behandlung

Die Behandlung der Corneadystrophie bei Hunden ist aufgrund ihrer genetischen Basis und des oft progressiven Verlaufs eine komplexe Herausforderung. Da eine Heilung nicht möglich ist, konzentrieren sich die Behandlungsansätze auf das Management der Symptome, die Verzögerung des Krankheitsverlaufs und die Verbesserung der Lebensqualität. Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Form und Stadium der Corneadystrophie und umfassen sowohl konservative als auch chirurgische Ansätze. Im Folgenden wird ein umfassender Überblick über die derzeit verfügbaren Behandlungsmethoden gegeben.

1. Konservative Behandlung

Die konservative Therapie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Dies ist oft die erste Wahl, insbesondere wenn die Corneadystrophie noch in den frühen Stadien ist oder bei älteren Hunden, die nicht für invasive Eingriffe geeignet sind.

Augentropfen und Augensalben

  • Feuchtigkeitsspendende Tropfen: Künstliche Tränen oder feuchtigkeitsspendende Tropfen sind besonders bei Hunden mit Epitheldystrophie nützlich, um die Hornhautoberfläche feucht zu halten und Reizungen zu lindern. Diese Präparate werden mehrmals täglich angewendet und tragen dazu bei, die Schutzschicht der Hornhaut zu stärken und den Tränenfilm zu stabilisieren.
  • Hypertonische Salzlösungen: Speziell für Endotheldystrophie werden hypertonische Lösungen wie 5%-ige Natriumchlorid-Augentropfen oder -Salben verschrieben. Diese helfen, überschüssige Flüssigkeit aus der Hornhaut zu entziehen, was das Hornhautödem reduziert und die Trübung lindert. Diese Präparate sind jedoch keine Heilung und müssen oft langfristig angewendet werden.
  • Antioxidative Augentropfen: Es gibt einige antioxidative Augentropfen, die die Zellen der Hornhaut schützen sollen. Diese sind zwar umstritten, aber einige Studien deuten darauf hin, dass antioxidative Präparate oxidative Schäden reduzieren können, insbesondere bei genetisch anfälligen Hunden.

Medikamentöse Therapie

  • Entzündungshemmende Medikamente: Bei Hunden, die durch die Corneadystrophie Augenreizungen und leichte Entzündungen entwickeln, können entzündungshemmende Medikamente in Form von Augentropfen helfen. Diese Medikamente, darunter nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR), wirken beruhigend auf die Hornhaut und lindern Rötungen und Irritationen.
  • Antibiotische Behandlung: Bei sekundären bakteriellen Infektionen, die aufgrund von Mikroerosionen in der Hornhaut entstehen können, ist eine antibiotische Therapie notwendig. Antibiotische Augentropfen oder -salben werden häufig kurzfristig eingesetzt, um die Infektion zu bekämpfen und Komplikationen zu vermeiden.

2. Lasertherapie und Phototherapeutische Keratektomie (PTK)

Die Phototherapeutische Keratektomie ist eine minimalinvasive Lasertherapie, die in einigen Fällen der Corneadystrophie, insbesondere bei stromalen Ablagerungen, erfolgreich eingesetzt werden kann. Mithilfe eines Excimerlasers wird die oberste Schicht der Hornhaut abgetragen, wodurch Lipidablagerungen entfernt und die Trübung reduziert werden können.

  • Ziel der PTK: Die PTK zielt darauf ab, die Sehschärfe zu verbessern und die Hornhautoberfläche zu glätten. Dies hilft insbesondere bei Stromadystrophien, bei denen Kristalle oder Lipidablagerungen das Sehvermögen behindern.
  • Vorteile: Der Eingriff ist relativ schmerzarm und hat eine kurze Genesungszeit. Zudem bietet die PTK den Vorteil, dass keine größeren chirurgischen Schnitte erforderlich sind.
  • Einschränkungen: Die PTK eignet sich jedoch nicht für Endotheldystrophie, da diese Erkrankung die tiefste Hornhautschicht betrifft, die mit dieser Methode nicht erreicht werden kann. Außerdem besteht die Möglichkeit eines Rezidivs, da die Lipide erneut abgelagert werden können.

3. Chirurgische Behandlungsmöglichkeiten

In fortgeschrittenen Fällen oder bei Hunden, die auf konservative Therapieformen nicht ausreichend ansprechen, können chirurgische Eingriffe erforderlich sein. Chirurgische Verfahren sind jedoch oft mit höheren Risiken verbunden und sollten nur nach eingehender Abwägung und bei stabilen Hunden in Betracht gezogen werden.

Hornhauttransplantation (Keratoplastik)

Die Hornhauttransplantation oder Keratoplastik ist die einzige Möglichkeit, die beschädigte Hornhaut durch Spendergewebe zu ersetzen. Sie wird bei Hunden mit fortgeschrittener Endotheldystrophie in Erwägung gezogen.

  • Ablauf der Operation: Bei der Keratoplastik wird die betroffene Hornhautschicht oder in schweren Fällen die gesamte Hornhaut entfernt und durch ein Transplantat ersetzt. Diese Operation ist technisch anspruchsvoll und erfordert eine spezielle Ausrüstung sowie Erfahrung im Bereich der tierärztlichen Augenheilkunde.
  • Risiken und Herausforderungen: Die Hornhauttransplantation birgt einige Risiken, darunter die Abstoßung des Transplantats, Infektionen und die Notwendigkeit einer langfristigen immunsuppressiven Therapie. Hunde, die sich diesem Eingriff unterziehen, benötigen eine intensive Nachsorge und regelmäßige Kontrollen.
  • Erfolgsrate und Prognose: Obwohl die Keratoplastik bei Hunden mit Corneadystrophie erfolgreich sein kann, ist die Langzeitprognose variabel. Die Erfolgsrate ist meist höher bei jungen Tieren und solchen, die eine stabile allgemeine Gesundheit aufweisen.

Thermokeratoplastik

Die Thermokeratoplastik ist eine alternative Methode zur Behandlung von Endotheldystrophie. Bei diesem Verfahren wird durch kontrollierte Wärme die Hornhaut verdichtet, wodurch sich die Transparenz verbessert und das Ödem reduziert wird.

  • Indikationen: Dieses Verfahren eignet sich besonders für ältere Hunde, bei denen eine herkömmliche Keratoplastik zu riskant wäre oder die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen keine Vollnarkose vertragen.
  • Vorteile: Die Thermokeratoplastik ist weniger invasiv als eine vollständige Hornhauttransplantation und erfordert eine kürzere Heilungszeit. Der Eingriff ist in der Regel gut verträglich und kann ambulant durchgeführt werden.
  • Nachteile: Die Erfolge der Thermokeratoplastik sind meist temporär, da die Hornhautstruktur mit der Zeit wieder Flüssigkeit ansammeln kann. Daher muss der Eingriff eventuell wiederholt werden, um eine langfristige Linderung zu erreichen.

4. Ernährungsunterstützung und Nahrungsergänzungsmittel

Obwohl die Corneadystrophie eine genetisch bedingte Erkrankung ist, können bestimmte Nährstoffe die Gesundheit der Hornhaut unterstützen und das Fortschreiten der Krankheit positiv beeinflussen. Folgende Nahrungsergänzungsmittel und Ernährungsansätze haben sich als hilfreich erwiesen:

  • Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren: Diese Fettsäuren besitzen entzündungshemmende Eigenschaften und können helfen, die Integrität der Zellmembranen zu verbessern. Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl haben eine antioxidative Wirkung und können die Gesundheit der Hornhaut unterstützen.
  • Antioxidantien: Antioxidative Vitamine wie Vitamin C und Vitamin E sowie Mineralien wie Zink und Selen können helfen, oxidativen Stress in der Hornhaut zu reduzieren. Dieser Stress trägt zur Degeneration der Hornhautstrukturen bei, insbesondere bei genetisch prädisponierten Hunden.
  • L-Carnitin und Taurin: Diese Aminosäuren sind wichtig für die Zellfunktion und das Zellwachstum und können die Hornhautgesundheit indirekt unterstützen.

5. Management der Lebensqualität und Umgebungsanpassungen

Neben der medizinischen Behandlung ist es entscheidend, das tägliche Leben des betroffenen Hundes anzupassen, um ihm eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Einige Managementstrategien sind:

  • Lichtanpassungen: Da viele Hunde mit Corneadystrophie lichtempfindlich sind, sollte das direkte Sonnenlicht in ihrem Umfeld reduziert werden. Fenster können mit UV-abweisenden Folien ausgestattet und helle Lichtquellen im Haus gemindert werden.
  • Anpassung des Wohnraums: Hunde mit eingeschränkter Sicht benötigen eine möglichst konstante Umgebung, in der Möbel und andere Hindernisse nicht verschoben werden. Dies erleichtert die Orientierung und vermindert das Risiko, dass der Hund sich verletzt.
  • Verwendung von Hilfsmitteln: Es gibt spezielle Schutzbrillen für Hunde, die die Hornhaut vor UV-Licht schützen und gleichzeitig mechanische Reize reduzieren. Diese Brillen sind besonders für Hunde geeignet, die gerne im Freien aktiv sind und eine zusätzliche Schutzbarriere benötigen.
  • Stärkung der sensorischen Wahrnehmung: Hunde mit Sehproblemen verlassen sich stärker auf ihre anderen Sinne. Durch die gezielte Förderung des Geruchssinns und des Hörvermögens kann die Orientierung verbessert werden.

Die Behandlung der Corneadystrophie bei Hunden ist vielseitig und erfordert oft einen ganzheitlichen Ansatz, der konservative Therapieformen, chirurgische Optionen und unterstützende Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität umfasst. Da die Krankheit genetisch bedingt ist, kann sie nicht vollständig geheilt, aber durch gezielte Therapien und Umgebungsanpassungen effektiv gemanagt werden. Eine engmaschige Überwachung und regelmäßige augenärztliche Untersuchungen sind essenziell, um den Krankheitsverlauf frühzeitig zu erkennen und individuelle Behandlungspläne zu erstellen, die das Wohlbefinden des Hundes langfristig sichern.

Häufige Fragen zur Corneadystrophie

Was ist Corneadystrophie, und welche Ursachen liegen ihr zugrunde?

Die Corneadystrophie ist eine genetisch bedingte Erkrankung der Hornhaut, bei der es zu Trübungen und Ablagerungen in der Hornhaut kommt. Die Erkrankung verläuft meist langsam und betrifft beide Augen. Ursächlich sind erbliche Defekte in den Zellen der Hornhaut, welche die normale Zellstruktur und -funktion stören. Die Corneadystrophie tritt oft bei bestimmten Hunderassen wie Weimaranern, Collies und Huskies auf, die genetisch anfälliger sind.
Je nachdem, welche Schicht der Hornhaut betroffen ist, unterscheidet man zwischen Epitheldystrophie (äußere Schicht), Stromadystrophie (mittlere Schicht) und Endotheldystrophie (innere Schicht). Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie den Verlauf und die Behandlung der Krankheit beeinflusst. Während die Epitheldystrophie oft zu kleinen Erosionen führt, kann die Endotheldystrophie durch Flüssigkeitsansammlungen das Sehvermögen stärker beeinträchtigen.
Die genetische Komponente der Corneadystrophie bedeutet, dass die Krankheit nicht heilbar ist, jedoch durch frühzeitige Diagnose und gezielte Pflegeansätze ein Fortschreiten verlangsamt werden kann. Durch genetische Tests bei Zuchthunden lassen sich bestimmte Risikofaktoren erkennen, was besonders für Rassen mit erhöhter Anfälligkeit wichtig ist. Präventivmaßnahmen bei der Zucht können dazu beitragen, die Prävalenz der Erkrankung langfristig zu senken.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Corneadystrophie, und wie effektiv sind diese?

Da die Corneadystrophie genetisch bedingt ist, gibt es derzeit keine Heilung. Die Behandlung konzentriert sich daher auf das Management der Symptome, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität des betroffenen Hundes zu verbessern. Die Wirksamkeit der Behandlungen hängt stark von der Form und dem Fortschreiten der Erkrankung ab.
Medikamentöse Behandlung: Es werden feuchtigkeitsspendende Augentropfen oder Salben verwendet, die die Hornhautoberfläche schützen und Reizungen lindern. Hypertonische Lösungen (z. B. 5%-ige Natriumchlorid-Lösung) helfen bei Endotheldystrophie, indem sie Flüssigkeit aus der Hornhaut entziehen und das Hornhautödem reduzieren. Zusätzlich können entzündungshemmende oder antibiotische Tropfen zur Behandlung von Begleitentzündungen oder Infektionen eingesetzt werden.
Laserbehandlung (Phototherapeutische Keratektomie): Diese Methode wird eingesetzt, um oberflächliche Ablagerungen bei Stromadystrophie zu entfernen und die Trübung zu reduzieren. Die PTK nutzt einen Excimer-Laser, um betroffene Zellen gezielt abzutragen. Diese Behandlung ist jedoch nur für bestimmte Formen der Corneadystrophie geeignet und kann bei Endotheldystrophie nicht angewendet werden.
Chirurgische Eingriffe: Bei fortgeschrittener Endotheldystrophie kann eine Hornhauttransplantation in Betracht gezogen werden. Hierbei wird die beschädigte Hornhaut durch ein Spendertransplantat ersetzt. Diese Methode ist jedoch risikoreich und erfordert eine intensive Nachbehandlung, da das Risiko einer Abstoßung besteht.
Ernährung und unterstützende Maßnahmen: Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren können die Gesundheit der Hornhaut unterstützen. Auch Lichtanpassungen und die Vermeidung starker Sonneneinstrahlung können helfen, die Symptome zu lindern.
Die Effektivität der Behandlung ist bei jeder Form unterschiedlich, und oft sind mehrere Ansätze erforderlich, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten zu verlangsamen.

Wie wird die Diagnose der Corneadystrophie gestellt, und welche weiteren Tests sind notwendig?

Die Diagnose der Corneadystrophie erfordert eine Kombination aus visueller Untersuchung, bildgebenden Verfahren und speziellen Tests, die den Zustand der Hornhaut genau analysieren. Der Tieraugenarzt beginnt in der Regel mit einer gründlichen klinischen Untersuchung der Augen:
Visuelle Inspektion und Spaltlampenuntersuchung: Der erste Schritt umfasst die Untersuchung der Hornhaut mit einer Spaltlampe, um den Grad der Trübung zu bestimmen und festzustellen, welche Schicht betroffen ist. Die Trübungen erscheinen bei Corneadystrophie oft als milchig-weiße Flecken in beiden Augen und sind symmetrisch.
Fluoreszeintest: Um oberflächliche Verletzungen auszuschließen, wird ein Fluoreszeintest durchgeführt. Dieser Test zeigt, ob die Hornhautoberfläche intakt ist oder Mikroschäden aufweist. Corneadystrophien zeigen in der Regel keine Fluoreszeinfärbung, was sie von Hornhautgeschwüren unterscheidet.
Optische Kohärenztomographie (OCT): Die OCT liefert detaillierte Bilder der Hornhautschichten und zeigt Ablagerungen oder Flüssigkeitsansammlungen. Diese Methode ist besonders hilfreich bei Endotheldystrophie, da sie eine präzise Analyse der inneren Hornhautschicht ermöglicht.
Genetische Tests: Bei Hunderassen, die genetisch anfällig sind, können genetische Tests helfen, eine Prädisposition zu identifizieren. Diese Tests sind besonders wichtig für die Zucht und bei der Risikoabschätzung.
Die Differentialdiagnose ist ebenfalls entscheidend, um andere Erkrankungen wie Hornhautdegeneration, progressive Retinaatrophie oder Glaukom auszuschließen. Eine umfassende Diagnostik stellt sicher, dass die richtige Behandlung eingeleitet werden kann und das Fortschreiten der Erkrankung bestmöglich kontrolliert wird.

Welche Differentialdiagnosen müssen bei Corneadystrophie berücksichtigt werden?

Bei Hunden mit Hornhauttrübung und Sehverlust müssen mehrere Differentialdiagnosen abgeklärt werden, da verschiedene Augenkrankheiten ähnliche Symptome hervorrufen können:
Hornhautdegeneration: Anders als bei der Corneadystrophie ist die Hornhautdegeneration häufig eine Folge von Entzündungen oder systemischen Erkrankungen wie Diabetes. Die Trübungen sind oft einseitig und fleckiger. Eine gründliche Untersuchung der Krankengeschichte und das Ausschließen von Grunderkrankungen helfen, die Differenzierung vorzunehmen.
Keratokonjunktivitis sicca (trockenes Auge): KCS führt durch unzureichende Tränenproduktion zu Pigmentablagerungen und Trübungen in der Hornhaut. Typische Begleitsymptome sind zäher Augenausfluss und Rötungen. Ein Schirmer-Tränentest kann bestätigen, ob ein Mangel an Tränenflüssigkeit vorliegt.
Hornhautgeschwüre: Geschwüre sind schmerzhaft und können durch Infektionen oder Verletzungen entstehen. Ein positiver Fluoreszeintest zeigt dabei die beschädigten Hornhautstellen deutlich. Die Corneadystrophie hingegen verursacht meist keine Schmerzen und keine positiven Fluoreszeinfärbungen.
Glaukom: Bei einem Glaukom ist der Augeninnendruck erhöht, was zu einer bläulich-grauen Trübung der Hornhaut führt. Eine Tonometrie zur Messung des Augeninnendrucks ist notwendig, um ein Glaukom auszuschließen, da die Corneadystrophie in der Regel mit einem normalen Augendruck einhergeht.
Progressive Retinaatrophie (PRA): PRA ist eine Netzhauterkrankung, die ebenfalls zur Erblindung führen kann. Sie betrifft jedoch die Netzhaut und nicht die Hornhaut. Die Elektroretinographie (ERG) kann helfen, PRA zu diagnostizieren, da sie bei dieser Krankheit abnormale Ergebnisse zeigt, während die ERG bei Corneadystrophie normal bleibt.
Diese Differentialdiagnosen stellen sicher, dass eine klare Abgrenzung zur Corneadystrophie erfolgt, was essenziell ist, um die richtige Therapie zu wählen.

Kann man Corneadystrophie vorbeugen, und welche Rolle spielt die Zucht?

Da die Corneadystrophie eine genetisch bedingte Erkrankung ist, sind präventive Maßnahmen begrenzt. Die wichtigste Vorsorgestrategie ist die Zuchtkontrolle bei prädisponierten Hunderassen. Züchter sollten potenzielle Zuchttiere auf genetische Marker untersuchen lassen, um das Risiko der Vererbung von Corneadystrophie zu minimieren.
Genetische Tests: Diese Tests identifizieren spezifische Gene oder Mutationen, die die Erkrankung begünstigen. Bei Rassen mit hoher Anfälligkeit – wie Weimaraner, Collies und Siberian Huskies – wird empfohlen, genetisch getestete Tiere in der Zucht zu bevorzugen, um das Risiko für zukünftige Generationen zu senken.
Eliminierung betroffener Hunde aus der Zucht: Hunde, die an Corneadystrophie erkrankt sind, sollten nicht zur Zucht verwendet werden, um die genetische Weitergabe zu verhindern. Auch Tiere, bei denen eine genetische Prädisposition festgestellt wurde, sollten nicht als Zuchttiere verwendet werden.

Zusammenfassung

Die Corneadystrophie bei älteren Hunden ist eine genetisch bedingte Augenerkrankung, die sich oft in Form von Trübungen und Sehverlust zeigt. Corneadystrophie bei älteren Hunden kann verschiedene Hornhautschichten betreffen, was je nach betroffenem Bereich zu unterschiedlichen Symptomen wie Lichtempfindlichkeit, Augenreizungen oder vollständiger Erblindung führt. Häufig tritt die Corneadystrophie bei älteren Hunden in Rassen mit genetischer Prädisposition auf, wie Weimaraner, Collies und Huskies, wodurch diese Hunde im Alter besonders anfällig sind.

Die Diagnose der Corneadystrophie bei älteren Hunden erfolgt meist durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Spaltlampenuntersuchung und bildgebenden Verfahren wie der optischen Kohärenztomographie, um die betroffenen Hornhautschichten genau zu analysieren. Die Behandlung der Corneadystrophie bei älteren Hunden umfasst medikamentöse Therapien, feuchtigkeitsspendende Tropfen und in fortgeschrittenen Fällen chirurgische Eingriffe, um den Fortschritt zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. Da eine genetische Heilung der Corneadystrophie bei älteren Hunden nicht möglich ist, liegt der Schwerpunkt auf symptomatischer Therapie.

Genetische Tests zur Erkennung einer Anfälligkeit für Corneadystrophie bei älteren Hunden können dabei helfen, die Krankheit durch gezielte Zuchtstrategien zu verringern. Durch die Vorbeugung der Corneadystrophie bei älteren Hunden lässt sich das Risiko zukünftiger Generationen reduzieren. Die Umweltfaktoren wie Pflege und Ernährung können den Verlauf ebenfalls positiv beeinflussen und die Corneadystrophie bei älteren Hunden in ihrer Schwere und Geschwindigkeit abmildern.

Weitere Informationen: https://www.cliniciansbrief.com/column/category/column/capsules/corneal-diseases-aging-dogs

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