- Sehnenverletzung bei Hunden für Patientenbesitzer
- Sehnenverletzung bei Hunden für Tiermediziner
- Klinische Untersuchung - Sehnenverletzung bei Hunden
- Diagnostik Sehnenverletzung bei Hunden
- Behandlung & Langzeitmanagement
- Prognose
- Diskussion
- Behandlung von Sehnenverletzungen bei Hunden
- Häufige Fragen zu Sehnenverletzungen bei Hunden
- Diagnose
- Behandlung & Langzeitmanagement
- Fazit
Sehnenverletzung bei Hunden für Patientenbesitzer
Ihr Hund hat eine Sehne im Bereich des Vorderbeins überlastet oder verletzt. Eine solche Verletzung kann entstehen, wenn Hunde z. B. beim Sport (Jagd, Agility, Ballspielen) sehr aktiv sind und sich dabei überanstrengen oder umknicken. Typische Anzeichen sind ein Hinken (Lahmheit), Schmerzen beim Abtasten und manchmal eine leichte Schwellung am Gelenk.
In den meisten Fällen wird keine Operation benötigt. Stattdessen helfen Methoden wie gezielte Physiotherapie, Massagen, Laser- oder Stoßwellentherapie sowie eine Schonung des verletzten Bereichs.
Ein Stütz- oder Schutzverband (Orthese/Schiene) kann die Sehne zusätzlich entlasten. Mit Geduld und der richtigen Behandlung kann Ihr Hund meist wieder ganz normal laufen und seine gewohnten Aktivitäten aufnehmen. Wichtig ist es allerdings, dem Tier genügend Zeit zur Heilung zu geben und sämtliche Nachsorge- und Trainingspläne einzuhalten.
Dieser Artikel im Original Tendon Strain Causing Lameness in a Dog stammt von:
Autorin: Mary Sarah Bergh, DVM, MS, DACVS, DACVSMR, Midwest Veterinary Specialists, Milwaukee, Wisconsin
Zuletzt aktualisiert: Oktober 2024
Sehnenverletzung bei Hunden für Tiermediziner
Ein 3-jähriger intakter Deutsch Drahthaar-Rüde namens Jax wurde mit einer akuten Lahmheit der linken Vordergliedmaße vorgestellt, die sich etwa 2 Monate zuvor nach der Fasanenjagd entwickelt hatte. Der Hundehalter hatte kein konkretes Ereignis beobachtet, und die Lahmheit besserte sich nicht durch Ruhe.
Klinische Untersuchung - Sehnenverletzung bei Hunden
Bei der Allgemeinuntersuchung war Jax aufmerksam und in gutem Allgemeinzustand. Die Vitalparameter und die Auskultation des Brustkorbs (Herz/Lunge) lagen im Normbereich. In der linken Vordergliedmaße zeigte sich eine mittelgradige Lahmheit in der Belastungsphase; im Stehen wurde das Bein leicht entlastet. Außerdem waren die Muskeln im linken Vorderbein im Vergleich zur Gegenseite moderat atrophiert.
Die Gliedmaße zeigte im Stehen eine Schwellung an der Rückseite (kaudal) unmittelbar oberhalb des Karpalgelenks (Abbildung 1). Beim Abtasten der kaudalen Seite des Unterarms, direkt proximal (oben) am Os carpi accessorium, fühlte man eine Verdickung, die eine leichte Schmerzreaktion hervorrief. Bewegungsausmaß (Range of Motion) und Stabilität in seitlicher (mediolateraler) und vorderer/hinterer (craniocaudaler) Richtung des linken Karpalgelenks waren normal. Es gab weder Wunden noch Narben in diesem Bereich. Der Rest der klinischen Untersuchung war unauffällig.


Abbildung 1
Fotos der linken Vordergliedmaße in lateraler (A) und kaudokranialer (B) Ansicht. Die Sehnen an der Rückseite des distalen Unterarms sind im Bereich der Ansatzstelle der Sehne des M. flexor carpi ulnaris am Os carpi accessorium verdickt (Pfeile). Zum Vergleich sieht man die mediolaterale Breite der normalen rechten Sehne des M. flexor carpi ulnaris (Sternchen).
Diagnostik Sehnenverletzung bei Hunden
Differentialdiagnosen für die Weichteilschwellung, Schmerzen und Lahmheit umfassten Fraktur, Muskel- oder Sehnenzerrung, Verstauchung (Sprain), Fremdkörper oder Neoplasie. Obwohl keine offensichtliche Verletzung bekannt war, wurde eine Fraktur in Betracht gezogen, da Jagdhunde sich häufig auf unebenem Gelände bewegen und in Löcher treten können. Dies kann zu hohen Kräften auf Knochen, Bänder und Sehnen führen. Außerdem können Sport- oder Arbeitshunde durch wiederholte Überlastung Frakturen und Weichteilverletzungen erleiden.
Die lateralen und kaudokranialen Röntgenaufnahmen des linken Unterarms zeigten keine Fraktur (Abbildung 2). Eine Stressaufnahme in Hyperextension (überstreckte laterale Aufnahme) des Karpalgelenks ergab keine Hinweise auf eine Instabilität der palmaren Bandstrukturen.



Abbildung 2
Laterale (A) und kaudokraniale (B) Röntgenaufnahme des linken Unterarms. Man erkennt eine Verdickung der Sehne des M. flexor carpi ulnaris auf der kaudalen Seite des distalen Unterarms (Pfeile). Die hyperextendierte Stressaufnahme in lateraler Position des Karpalgelenks (C) zeigt keine Hinweise auf eine Instabilität der palmaren Bänder.
Aufgrund der Lokalisation der Schwellung wurde eine Zerrung (strain) der Flexor-carpi-ulnaris-Sehne am Ansatz am Os carpi accessorium vermutet. Eine muskuloskelettale Ultraschalluntersuchung des linken und zum Vergleich auch des rechten Unterarms zeigte eine deutliche Schädigung der Sehnenfasern (Tendonstruktur) sowohl im humeralen als auch ulnaren Anteil des M. flexor carpi ulnaris (Abbildung 3). Hyperechogene Areale wiesen auf Fibrose hin, was typisch für eine chronische Verletzung ist.


Abbildung 3
Ultraschallbilder der veränderten (linken) Flexor-Sehne (A) und der normalen (rechten) Sehne (B) am Ansatzpunkt am Os carpi accessorium (Pfeile). Das unregelmäßige Faserbild sowie hypo- und hyperechogene Areale in der linken Gliedmaße deuten auf eine Sehnenfaserstörung und Fibrosierung bei chronischer Verletzung hin. AC = Os carpi accessorium
Diagnose: Zerrungsverletzung der linken Flexor-carpi-ulnaris-Sehne
Behandlung & Langzeitmanagement
Bei Jax wurden zweimal im Abstand von 2 Wochen Stoßwellentherapie und Injektionen von thrombozytenreichem Plasma (Platelet-Rich Plasma, PRP) in bzw. um die geschädigte Flexor-carpi-ulnaris-Sehne herum durchgeführt. Zudem bekam er eine aus geschlossenzelligem Schaumstoff und Synthesekautschuk hergestellte Stütz-Orthese, die vom mittleren Radius bis zu den Metakarpalknochen reichte. So wurde die Sehne stabilisiert, während sie dennoch kontrolliert belastet werden konnte.
Die körperliche Aktivität wurde auf 5- bis 10-minütige Leinen-Spaziergänge 3- bis 5-mal täglich beschränkt. Gleichzeitig begann ein Reha-Programm mit zwei Unterwasserlaufband-Sitzungen pro Woche, Lasertherapie (Klasse IV), Akupunktur und einem Übungsplan, der auf isometrischen Übungen und Kraftaufbau basierte.
Ein Heimübungsprogramm umfasste dreimal täglich eine quer verlaufende (cross-friction) Massage der Sehne (fester Druck quer zur Längsachse der Sehne), zusätzliche Massagen der Gliedmaße sowie Beweglichkeitsübungen (Range of Motion) für alle Gelenke der betroffenen Extremität. Die eingeschränkte Bewegung und die Reha-Maßnahmen sollten bis zu den Kontrolluntersuchungen nach 4 und 8 Wochen beibehalten werden.
Behandlung Sehnenverletzung bei Hunden auf einen Blick
- Konservative Methoden (z. B. Lasertherapie, Stoßwellentherapie, PRP-Injektionen, Akupunktur, Massage) sind geeignet, wenn keine Instabilität des Gelenks vorliegt.
- Physiotherapie ist entscheidend, um die Genesung zu optimieren.
- Die meisten Sehnenverletzungen können ohne Operation behandelt werden.
- Eine Orthese kann die Sehne während der Heilung schützen und einer erneuten Verletzung vorbeugen.
Prognose
Bei der Nachkontrolle nach 4 Wochen war die Lahmheit deutlich gebessert, und die Verdickung der Flexor-carpi-ulnaris-Sehne war zurückgegangen, jedoch zeigte Jax weiterhin eine leichte Entlastung des Beins im Stand.
Nach 8 Wochen belastete Jax die linke Vordergliedmaße voll, und das Karpal- sowie das Ellbogengelenk hatten ein normales, schmerzfreies Bewegungsausmaß. Das Abtasten der Sehne war nicht mehr schmerzhaft, und die Sehne war deutlich kleiner geworden, jedoch immer noch um etwa 20 % dicker als die kontralaterale, gesunde Sehne. Im Ultraschall zeigte sich eine deutlich verbesserte Sehnenfaser-Struktur. Ein stufenweises Trainingsprogramm wurde eingeleitet, und Jax konnte etwa 20 Wochen nach der Erstvorstellung wieder erfolgreich mit seinem Besitzer auf die Fasanenjagd gehen.
Ein Jahr nach der Ersterkrankung bestand nur eine geringe Verdickung der Sehne ohne Schmerzen oder Lahmheit.
Diskussion
Sehnen sind essenzielle Strukturen des Bewegungsapparats, da sie Muskeln mit Knochen verbinden und vor allem bei schnellen, kräftigen Bewegungen Energie speichern und abgeben. Sehnenverletzungen sind daher häufig und sollten bei Sport- oder Arbeitshunden mit Lahmheit oder Leistungsschwäche immer in Betracht gezogen werden. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist entscheidend, um die Sehnenfunktion wiederherzustellen und bleibende Schäden zu minimieren (siehe „Behandlung auf einen Blick“).
Flexor-carpi-ulnaris-Sehne
Die Flexor-carpi-ulnaris-Sehne ist wichtig für die Beugung und Abduktion des Karpus während der Fortbewegung und trägt während der Standphase zur Unterstützung gegen die Schwerkraft bei. Diese Muskel-Sehnen-Einheit hat zwei muskuläre Ursprungsköpfe, einen humeralen und einen ulnaren Kopf, die unterschiedliche Funktionen haben.
Der humerale Kopf ist stärker und spielt wahrscheinlich eine größere Rolle bei der Fortbewegung, da seine Kontraktionszeit langsamer ist und er eine höhere Ermüdungsgrenze aufweist als der ulnare Kopf. Eine Verletzung eines oder beider Muskel-Sehnen-Übergänge am Os carpi accessorium kann zu Schmerzen, Lahmheit und verminderter Leistungsfähigkeit führen.
Insbesondere bei Sport- oder Arbeitshunden kommt es durch die wiederholte Belastung leicht zu chronischen Sehnenzerrungen. Ein Ansatzläsion der Flexor-carpi-ulnaris-Sehne wird häufig durch chronische Überbelastung mit zu kurzen Ruhephasen begünstigt.
Diagnose von Sehnenverletzungen
Die Diagnose beginnt mit einer klinischen Untersuchung im Stehen und in Seitenlage. Orthogonale Röntgenaufnahmen der betroffenen Region sollten angefertigt werden; Stressaufnahmen können Hinweise auf Instabilitäten geben. Muskuloskelettaler Ultraschall ist ein effektives Verfahren direkt in der Praxis, um die Lokalisation und Schwere der Verletzung zu beurteilen. Ein Vergleich mit der gegenüberliegenden Gliedmaße erleichtert die Beurteilung von Auffälligkeiten in Sehne oder Knochen. Zusätzliche bildgebende Verfahren können ein MRT sein, um Weichteile genauer darzustellen, oder ein CT, um Knochenveränderungen (Frakturen, Umbauprozesse) besser zu erkennen.
Behandlung von Sehnenverletzungen bei Hunden
Muskel-Sehnen-Verletzungen müssen nur dann operativ versorgt werden, wenn sie zu einem erheblichen Funktionsverlust führen. Die grundlegenden Prinzipien für die Akutbehandlung einer Sehnenverletzung sind Kühlung (Eis), Kompression, Ruhe, antientzündliche Medikamente sowie Kräftigungsübungen.⁵ Bei chronischen Verletzungen helfen Wärme, Ruhe, Massage und Aufbautraining.
Andere Therapieformen (z. B. Lasertherapie der Klasse IV, Stoßwellentherapie, Akupunktur, Massage, orthobiologische Verfahren wie PRP) können die Qualität und Geschwindigkeit der Sehnenheilung durch Förderung von Gefäßneubildung, Kollagensynthese und geordneter Faseranordnung verbessern. Wachstumsfaktoren können die Gefäßbildung, Zellvermehrung und -wanderung anregen und damit das geschädigte Gewebe unterstützen. Die Stoßwellentherapie setzt Schallwellen ein, um in der frühen Heilungsphase die Gefäßbildung und die Kollagensynthese zu stimulieren,²² während PRP Zytokine und Wachstumsfaktoren enthält, die einzeln oder synergistisch die Heilung unterstützen.
Stütz-Orthesen können eine geschädigte Sehne vor übermäßiger Belastung schützen und dennoch kontrollierte Bewegung und Kraftaufbau ermöglichen. Dies kann den Heilungsverlauf beschleunigen, die Ausprägung der Atrophie in der Gliedmaße verringern und die Sehne gegen erneute Verletzungen schützen.²³⁻²⁵ Solche Orthesen können standardisiert oder individuell angefertigt sein. Manche verfügen über Scharniere oder verstellbare Riemen, um die Gelenkbeweglichkeit schrittweise zu erweitern und die Belastung der verletzten Sehne langsam zu steigern.
Wenn eine Sehne (z. B. durch Lazeration) komplett durchtrennt oder von ihrem Knochenansatz abgerissen ist, kann eine Operation zum direkten Zusammen- bzw. Wiederanfädeln der Sehne notwendig sein. Postoperativ wird häufig über mehrere Wochen eine Schiene, ein Gips oder eine Orthese angelegt, um zu verhindern, dass sich durch Muskelkontraktion ein Spalt bildet. Nach dieser Phase schließt sich ein Reha-Programm mit gradueller Belastungssteigerung an.
Prognose bei Sehnenverletzungen
Da Sehnen im Vergleich zu anderen Geweben nur eine eingeschränkte Regenerationsfähigkeit haben, heilen sie langsamer und erreichen nie wieder ganz ihre ursprüngliche Festigkeit. Stattdessen entsteht narbiges Gewebe, das Struktur und Funktion beeinträchtigen kann. Nach einer Operation sind nach 6 Wochen erst etwa 56 % der ursprünglichen Sehnenstärke wieder erreicht, nach einem Jahr ca. 79 %. Wird eine Sehne frühzeitig während des Heilungsprozesses kontrolliert belastet, können sich die Fasern besser ausrichten, was zu einer besseren Festigkeit führt.
Ein normaler Muskel übt bei Kontraktion eine Kraft aus, die in etwa 25–33 % der maximalen Sehnenfestigkeit liegt. Bei Hunden ohne sportliche Beanspruchung ist daher eine relativ gute Heilung für den Alltagsgebrauch ausreichend. Sport- und Arbeitshunde hingegen überschreiten diese normalen Belastungen häufiger und haben somit ein höheres Risiko für erneute Verletzungen.
Häufige Fragen zu Sehnenverletzungen bei Hunden
Woran erkenne ich, dass mein Hund möglicherweise an einer Sehnenverletzung leidet?
Eine Sehnenverletzung (z. B. Sehnenzerrung, Teilruptur) äußert sich meist durch eine plötzlich oder allmählich einsetzende Lahmheit. Häufig vermeiden Hunde, das betroffene Bein voll zu belasten, und zeigen Schmerzen bei Berührung oder Bewegung – vor allem, wenn bestimmte Bewegungsrichtungen die verletzte Sehne beanspruchen. Einige Hunde versuchen, das Bein zu schonen, indem sie es leicht angewinkelt und entlastet halten.
Weitere Indizien: Schwellungen oder Verdickungen entlang des betroffenen Muskel-Sehnen-Bereichs, Wärme und Berührungsempfindlichkeit. Bei chronischen Verletzungen kann eine fühlbare Verhärtung oder Verdickung („Knoten“) im Gewebe entstehen.
Wann sollte man zum Tierarzt? Wenn die Lahmheit länger als zwei Tage anhält, sich verschlimmert oder der Hund deutliche Schmerzen zeigt, ist ein tierärztlicher Besuch ratsam. Ein frühzeitiger Befund erhöht die Chancen auf eine unkomplizierte Heilung.
Warum entstehen Sehnenverletzungen und wie kann ich diesen vorbeugen?
Sehnen verbinden Muskeln und Knochen. Sie übertragen große Kräfte bei Bewegung und schnellen Richtungswechseln. Besonders Sport-, Jagd- oder Arbeitshunde sind gefährdet, weil sie häufiger explosiv starten, abrupt stoppen oder springen müssen.
Mögliche Ursachen:Überbeanspruchung durch lange Trainings- oder Wettkampfphasen ohne ausreichende Regeneration
Fehltritte oder Umknicken auf unebenem Gelände
Übergewicht: Zusätzliche Kilos erhöhen den Druck auf Gelenke und Sehnen
Zu früher Trainingsbeginn bei jungen Hunden (mangelnde Knochen- und Sehnenreife)
Vorbeugende Maßnahmen:Aufwärmübungen vor intensiver Belastung, z. B. lockeres Laufen an der Leine, kleine Übungen zur Mobilität
Regelmäßige Check-ups beim Tierarzt, insbesondere bei auffälligem Gangbild
Kontrolliertes Training: Pausen einlegen, Trainingsplan schrittweise aufbauen, Belastung mit zunehmender Muskelkraft steigern
Gewichtskontrolle: Übergewicht vermeiden, da es die Sehnen zusätzlich strapaziert
Geeignetes Equipment: Leinenlänge, Geschirr statt Halsband bei Hunden mit bekannter Schulter- oder Nackenproblematik
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Sehnenverletzung. Bei den meisten Sehnenzerrungen oder Teilrupturen (ohne Gelenkinstabilität) reicht eine konservative Behandlung aus. Bei vollständigen Rupturen oder schweren Schäden kann eine operative Versorgung notwendig sein.
Konservative Maßnahmen (nicht-operativ):Schonung und kontrollierte Bewegung: Kurze Leinen-Spaziergänge mehrmals täglich, um die Sehne nicht zu überlasten
Physiotherapie/Rehabilitation: Unterwasserlaufband, gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen, isometrisches Training, Massagen (z. B. Querfriktion)
Stoßwellentherapie und Lasertherapie: Fördern Durchblutung und Stoffwechsel in der Sehne, beschleunigen Heilung
PRP-Injektionen (Platelet-Rich Plasma): Thrombozytenreiches Plasma wird in die verletzte Sehne eingebracht, kann Gewebereparatur beschleunigen
Orthesen/Schienen: Stabilisieren die betroffene Stelle, entlasten die Sehne und sichern die Heilung
Operative Optionen:Sehnennaht oder Reinsertion am Knochen, falls die Sehne komplett gerissen ist oder ein Stück Knochen mit abgerissen wurde (Avulsion)
Postoperative Ruhigstellung mittels Schiene oder Gipsverband für mehrere Wochen
Anschließende Physiotherapie, um Muskel- und Sehnenstrukturen wieder an Belastung zu gewöhnen
Vorteile und Grenzen:Konservative Behandlungen sind weniger invasiv, bergen geringeres Infektionsrisiko, erfordern allerdings Disziplin und Zeit, bis die Sehne wieder belastbar ist.
Operationen können bei schweren Fällen eine schnellere und stabilere Heilung ermöglichen, allerdings steigt das Risiko für Wundheilungsstörungen oder Narbenbildung.
Was kann ich als Tierbesitzer zu Hause tun, um die Heilung zu unterstützen?
Die Heilung einer Sehnenverletzung dauert oft mehrere Wochen bis Monate. Ein strukturierter Plan kann helfen, den Prozess zu beschleunigen und Fehlbelastungen zu vermeiden.
Begrenzte, gezielte Bewegung:Kurze Spaziergänge an der Leine (5–10 Minuten, je nach tierärztlicher Empfehlung), verteilt über den Tag
Langsames Steigern der Gehzeit, immer in Rücksprache mit dem Tierarzt oder Physiotherapeuten
Regelmäßige Therapie-Einheiten:Wenn verordnet: Unterwasserlaufband und professionelle Physiotherapie
Tägliche Heimübungen wie moderates Dehnen, kontrollierte Gewichtsverlagerungen, Balancetraining auf wackeligen Unterlagen (z. B. Balancekissen, wenn vom Profi empfohlen)
Massage und Wärme-/Kältetherapie:Zur Entspannung und besseren Durchblutung der Muskulatur und Sehne
Kälte (Cryotherapie) in der Akutphase zur Schmerzlinderung
Wärme eher in der späteren Phase oder bei chronischen Beschwerden
Ruhezonen und Ausstattung:Ein rutschfester Untergrund (z. B. Teppichläufer auf glatten Flächen), um wegrutschen zu verhindern
Weiche, gut erreichbare Liegeflächen, damit der Hund nicht springen oder klettern muss
Regelmäßige Gewichtskontrolle:Gerade während der Ruhephasen darf der Hund nicht zunehmen; ggf. Futterration anpassen
Wie lange dauert die Genesung und welche Erfolgsaussichten gibt es?
Der Heilungsprozess von Sehnen verläuft grundsätzlich langsamer als bei Muskeln oder oberflächlichen Wunden, da die Blutversorgung in den Sehnen geringer ist.
Typische Zeiträume:Leichte Zerrung: Erste Besserung oft schon nach 2–4 Wochen konsequenter Schonung und Therapie
Teilruptur: 2–3 Monate, bis die Sehne wieder moderat belastbar ist
Komplette Ruptur (mit oder ohne OP): 3–6 Monate oder länger, bevor der Hund zu normalen Aktivitäten zurückkehren kann
Wichtige Faktoren:Alter und Allgemeingesundheit des Hundes: Jüngere und gesunde Tiere regenerieren oft schneller
Umfang der Verletzung: Bei großflächigen oder mehrfachen Schäden braucht das Gewebe mehr Zeit
Therapietreue: Konsequentes Einhalten von Schonzeiten, orthopädischen Hilfsmitteln (z. B. Orthesen) und Reha-Maßnahmen ist entscheidend
Langzeitaussichten:Viele Hunde können nach erfolgreicher Therapie wieder nahezu uneingeschränkt am Alltag oder sogar an sportlichen Aktivitäten teilnehmen.
Dennoch bleibt häufig eine leichte Verdickung der Sehne zurück, was jedoch nicht zwingend zu Funktionseinschränkungen führt.
Bei sehr aktiven Arbeitshunden (Sport, Rettung, Jagd) besteht ein gewisses Risiko für erneute Überlastung. Ein angepasstes Trainings- und Erholungskonzept ist daher wichtig.
Sehnenzerrung (Strain) beim Hund
Diagnose
Eine genaue Diagnose ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung einer Sehnenverletzung. In der Regel besteht sie aus:
- Klinische Untersuchung: Überprüfung auf Lahmheit, Schwellung, Schmerzreaktion beim Abtasten
- Röntgen: Ausschluss von Knochenbrüchen (Frakturen)
- Ultraschall: Darstellung von Sehnenläsionen und Vergleich mit der Gegenseite
- Eventuell MRT oder CT: Für detailliertere Weichteil- bzw. Knochenaufnahmen
Durch diese Methoden lässt sich bestimmen, ob und in welchem Ausmaß die Sehne (z. B. Flexor-carpi-ulnaris-Sehne) verletzt ist.

Behandlung & Langzeitmanagement
Die Behandlung zielt darauf ab, die Sehne zu entlasten und zu unterstützen, damit sie kontrolliert und möglichst vollständig ausheilen kann.
- Schonung und kontrollierte Bewegung
- Stoßwellentherapie und Lasertherapie
- PRP-Injektionen (thrombozytenreiches Plasma)
- Physiotherapie (z. B. Unterwasserlaufband, Massage)
- Orthesen oder Schienen zur Stabilisierung
Bei nicht vollständiger Ruptur einer Sehne (d. h. ohne Instabilität im Gelenk) ist diese Form der Therapie meist ausreichend.
- Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt
- Schrittweiser Aufbau des Trainings
- Langsame Belastungssteigerung zur Vermeidung von Rückfällen
- Längere Heilungsdauer als bei Muskelverletzungen
Mit konsequenter Behandlung und Geduld kann eine nahezu vollständige Wiederherstellung gelingen. Allerdings bleibt oft eine leichte Verdickung der Sehne zurück.
Fazit
Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Sehnenverletzungen ist entscheidend, um die Heilungsergebnisse zu maximieren und die Entstehung von übermäßigen Narbengeweben zu vermeiden. Je nach Schweregrad der Verletzung können sowohl chirurgische als auch konservative Therapien zum Einsatz kommen, wobei die Prognose bei rechtzeitiger Behandlung häufig gut ist – auch wenn die Sehne ihre ursprüngliche Biomechanik nicht vollständig zurückerlangen kann. Physiotherapeutische Maßnahmen können die Beweglichkeit verbessern, Schmerzen lindern und das Risiko einer erneuten Verletzung verringern.
(1) Sehnenverletzung bei Hunden kann sich in einer plötzlichen Lahmheit äußern.
(2) Sehnenverletzung bei Hunden tritt besonders bei sehr aktiven Tieren auf.
(3) Sehnenverletzung bei Hunden wird häufig durch übermäßige Beanspruchung oder unglückliche Bewegungen ausgelöst.
(4) Sehnenverletzung bei Hunden kann dabei auch durch Übergewicht begünstigt werden.
(5) Sehnenverletzung bei Hunden zeigt oft deutliche Schwellungen und Schmerzen an der betroffenen Stelle.
(6) Sehnenverletzung bei Hunden bedarf meist einer sorgfältigen Diagnose mithilfe von Röntgen oder Ultraschall.
(7) Sehnenverletzung bei Hunden sollte bei anhaltender Lahmheit in jedem Fall tierärztlich abgeklärt werden.
(8) Sehnenverletzung bei Hunden wird in der Regel konservativ behandelt, sofern kein kompletter Sehnenabriss vorliegt.
(9) Sehnenverletzung bei Hunden kann durch Physiotherapie, etwa Unterwasserlaufband oder Massagen, schneller ausheilen. (
10) Sehnenverletzung bei Hunden profitiert oft von entzündungshemmenden Medikamenten und kontrollierter Bewegung.
(11) Sehnenverletzung bei Hunden kann zusätzlich durch Stoßwellentherapie oder Lasertherapie unterstützt werden.
(12) Sehnenverletzung bei Hunden erfordert eine genaue Beobachtung des Heilungsverlaufs.
(13) Sehnenverletzung bei Hunden macht manchmal das Tragen einer Schiene oder Orthese notwendig.
(14) Sehnenverletzung bei Hunden kann sich verschlimmern oder erneut auftreten, wenn das betroffene Bein zu früh belastet wird.
(15) Sehnenverletzung bei Hunden heilt meist langsamer als eine reine Muskelzerrung.
(16) Sehnenverletzung bei Hunden braucht daher Geduld und konsequente Nachsorge.
(17) Sehnenverletzung bei Hunden führt jedoch in vielen Fällen bei rechtzeitiger Behandlung zu einer guten Prognose.
(18) Sehnenverletzung bei Hunden lässt sich durch Aufwärmübungen und ein ausgewogenes Trainingskonzept gut vorbeugen.
(19) Sehnenverletzung bei Hunden tritt vor allem bei Sporthunden oder jagdlich geführten Hunden auf.
(20) Sehnenverletzung bei Hunden kann aber auch bei älteren Tieren entstehen, die auf glatten Böden ausrutschen.
(21) Sehnenverletzung bei Hunden erfordert bei schweren Fällen manchmal eine Operation.
(22) Sehnenverletzung bei Hunden bedeutet jedoch keineswegs das Ende sportlicher Aktivitäten, sofern sie korrekt und konsequent behandelt wird.
Lehren
- Bei Sport- und Arbeitshunden mit Lahmheit oder Leistungsverlust sollten Sehnenverletzungen immer in Betracht gezogen werden.
- Eine ausführliche Anamnese und orthopädische Untersuchung sind unverzichtbar. Neben Frakturen, Schnittverletzungen und Fremdkörpern gelten vor allem Sehnen- und Bandverletzungen als wichtige Differentialdiagnosen.
- Röntgenaufnahmen (einschließlich spezieller Stressprojektionen) und muskuloskelettaler Ultraschall gehören zur Basisdiagnostik, um Knochen und Weichteile zu beurteilen. Bei Bedarf können CT oder MRT für zusätzliche Detailinformationen herangezogen werden.
- Sehnen brauchen viel Zeit zur Heilung, und das Risiko für eine erneute Verletzung besteht.