Dermatologie beim Tierarzt: Alles, was Sie wissen müssen
Die Haut ist das größte Organ unserer Tiere und der Spiegel der Gesundheit
Hauterkrankungen nehmen bei Mensch und Tier aufgrund zunehmender belastender Umweltfaktoren, falscher Ernährung und psychischer Störfaktoren zu. Auch bei unseren Haustieren (Hund, Katze, Meerschweinchen, Kaninchen) gibt es immer mehr parasitäre Erreger aus dem In- und Ausland. Auch internistische Erkrankungen äußern sich oft zuerst in Veränderungen von Haut und Haarkleid. Die Vielzahl möglicher Ursachen von Krankheiten, bei denen sich Hunde, Katzen oder Kaninchen in ihrer Haut nicht mehr wohl fühlen, machen die Diagnose oft sehr komplex.
Neben speziellen Fachkenntnissen, die bei uns im Hause Herr Dr. Krause sich über Jahrzehnte angeeignet hat, darf der Blick auf die Gesamtheit des Patienten, seinen Lebensstil, sein Umfeld nicht verloren gehen, wenn ein nachhaltiger Behandlungserfolg erzielt werden soll.
So leiden beispielsweise immer mehr Tiere an allergischen Hauterkrankungen mit quälendem Juckreiz.
Neben einer möglichst nebenwirkungsarmen pharmakologischen Juckreizbekämpfung zählen im Kleintierzentrum Arndt die Einbeziehung spezifischer Umweltfaktoren, eine Analyse der Darmgesundheit und eine individuelle Ernährungsberatung sowie Hautpflege und Fell zur Diagnostik.
Einführung in die Tierdermatologie
Die Dermatologie beim Tierarzt beschäftigt sich mit der Diagnose und Behandlung von Hauterkrankungen bei Tieren. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel Allergien, Infektionen, Parasiten und genetische Veranlagungen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Dermatologie bei Tieren und erhalten wertvolle Informationen zur Diagnose und Behandlung von Hautproblemen.
Häufige Hauterkrankungen bei Tieren
Allergien
Allergien gehören zu den häufigsten Ursachen für Hautprobleme bei Tieren. Dazu zählen etwa Futtermittelallergien, Umweltallergien oder Kontaktallergien. Typische Symptome sind Juckreiz, Hautrötungen, Schwellungen und Entzündungen.
Parasitenbefall
Parasiten wie Flöhe, Milben oder Zecken können ebenfalls Hauterkrankungen bei Tieren verursachen. Die Parasiten reizen die Haut und verursachen Juckreiz, Entzündungen und Haarausfall.
Bakterielle Infektionen
Bakterielle Infektionen sind oft die Folge von Hautverletzungen oder einem geschwächten Immunsystem. Bakterien dringen in die Haut ein und verursachen Entzündungen, Geschwüre und in manchen Fällen sogar systemische Infektionen.
Pilzinfektionen
Pilzinfektionen können ebenfalls Hauterkrankungen bei Tieren hervorrufen. Häufig sind Ringwürmer oder Hefepilze die Ursache für Hautveränderungen wie Schuppenbildung, Rötungen und Juckreiz.
Diagnose von Hauterkrankungen bei Tieren
Die Diagnose von Hauterkrankungen bei Tieren / Hunden erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt. Dazu zählen:
Anamnese
Eine ausführliche Anamnese ist der erste Schritt bei der Diagnose von Hauterkrankungen. Der Tierarzt wird Fragen zur Vorgeschichte des Tieres, möglichen Allergenen und dem Verhalten des Tieres stellen.
Hautuntersuchung
Die Hautuntersuchung ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnose. Der Tierarzt wird die betroffenen Hautbereiche genau inspizieren und auf Veränderungen wie Rötungen, Schwellungen oder Haarausfall achten.
Hautgeschabsel
Bei Verdacht auf Parasitenbefall oder Pilzinfektionen kann der Tierarzt ein Hautgeschabsel entnehmen und mikroskopisch untersuchen. So können Parasiten oder Pilze direkt nachgewiesen werden.
Blutuntersuchungen
Blutuntersuchungen können Aufschluss über mögliche Allergien oder Infektionen geben. Durch spezielle Tests können Allergene identifiziert und Infektionen nachgewiesen werden.
Vor allem Allergien nehmen ständig zu. Etwa 10 % aller Hunde und Katzen leiden unter allergiebedingtem Juckreiz oder Rötungen der Haut. Mit Hilfe einer ausführlichen Anamnese kann der Ursprung der Hauterkrankung schnell abgegrenzt und mit geeigneten Mitteln diagnostiziert werden. Manchmal müssen Proben entnommen werden, um bestimmte Parasiten nachzuweisen, oder es müssen Hautschuppen und Haare für Pilzkulturen verwendet werden.
In seltenen Fällen ist eine Kurznarkose erforderlich, um eine Gewebeprobe zu entnehmen (Hautbiopsie).
Da unsere vierbeinigen Patienten (leider) nicht sprechen können, ist es gerade im Fachbereich Dermatologie sehr wichtig, eine ausführliche Anamnese zu erheben.
- Wo hat das Hautproblem begonnen?
- Ist der Juckreiz schwach, stark oder sehr stark?
- Sind andere Haushaltsmitglieder (andere Tiere/Personen) betroffen?
Daher widmen wir Ihnen und Ihrem Tier bei jedem dermatologischen Besuch ausreichend Zeit. Mindestens eine Stunde ist hier für die Erstberatung vorgesehen, damit wir in Ruhe über den Verlauf sprechen können.
Behandlung in der Dermatologie
Zur Behandlung umweltbedingter Hauterkrankungen wie Allergien setzen wir nach sorgfältiger individueller Auswahl gerne folgende Therapien u.a. in Absprache mit unserem ganzheitlichen Tiermedizin Experten Dr. Krause ein:
- Desensibilisierung
- Eigenbluttherapie
- Monoklonale Antikörper
- Homöopathie
- Allergie Diät
Behandlung der atopischen Dermatitis
Atopische Dermatitis ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die durch Umweltallergene wie Pollen, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben ausgelöst wird. Die Symptome können Juckreiz, Rötungen und Haarausfall umfassen. Zur Behandlung können topische Medikamente, orale Antihistaminika oder Immuntherapien eingesetzt werden.
Behandlung der Futtermittelallergie
Futtermittelallergien sind eine häufige Ursache für Hautprobleme bei Haustieren. Die Symptome ähneln denen der atopischen Dermatitis, können jedoch auch gastrointestinal sein. Eine Eliminationsdiät ist oft der erste Schritt, um die allergieauslösenden Futterbestandteile zu identifizieren. Danach kann ein hypoallergenes Futter verabreicht werden.
Behandlung von Infektiösen Hauterkrankungen
Bakterielle Infektionen
Bakterielle Infektionen der Haut, wie Pyodermie, werden häufig durch Staphylokokken verursacht. Die Behandlung beinhaltet in der Regel Antibiotika, entweder topisch oder oral, sowie die Reinigung der betroffenen Hautstellen.
Pilzinfektionen
Pilzinfektionen, wie Ringwurm, betreffen häufig die Haut von Haustieren. Die Therapie umfasst die Anwendung von Antimykotika in Form von Shampoos, Cremes oder oralen Medikamenten. Es ist wichtig, die Umgebung des Tieres zu desinfizieren, um eine erneute Infektion zu verhindern.
Behandlung von Parasitären Hauterkrankungen
Floh- und Zeckenbefall
Floh- und Zeckenbefall kann zu Hautirritationen, Juckreiz und Haarausfall führen. Die Behandlung besteht aus der Entfernung der Parasiten und der Anwendung von Floh- und Zeckenpräparaten zur Vorbeugung. Eine Umgebungsbehandlung kann ebenfalls erforderlich sein.
Sarkoptische Räude
Sarkoptische Räude wird durch die Grabmilbe Sarcoptes scabiei verursacht und führt zu starkem Juckreiz, Hautentzündungen und Haarausfall. Die Behandlung umfasst die Anwendung von Akariziden und die Behandlung aller Tiere im Haushalt, um eine erneute Infektion zu verhindern.
Behandlung von Autoimmun- und genetische Hauterkrankungen
Autoimmunbedingte Hauterkrankungen:
Autoimmunhauterkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem des Tieres fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreift und eine Entzündungsreaktion auslöst. Einige häufige Autoimmunerkrankungen sind Pemphigus-Komplex, Diskoider Lupus Erythematodes (DLE) und Bullöse Pemphigoid. Die Therapieansätze variieren je nach Schweregrad der Erkrankung und umfassen:
a) Immunsuppressive Therapie: Die Gabe von Glukokortikoiden ist in der Regel der erste Schritt, um die Entzündungsreaktion zu unterdrücken. Bei schweren Fällen oder unzureichendem Ansprechen auf Glukokortikoide können zusätzliche immunsuppressive Medikamente eingesetzt werden.
b) Lokale Therapie: Zur Linderung von Symptomen und Verhinderung von Sekundärinfektionen können topische Kortikosteroide, Antibiotika oder Antimykotika angewendet werden.
c) Supportive Therapie: Zur Förderung der Hautgesundheit und -heilung können Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und essentielle Fettsäuren verabreicht werden.
Genetische Hauterkrankungen:
Genetische Hauterkrankungen sind angeborene oder erblich bedingte Störungen, die aufgrund von genetischen Defekten auftreten. Beispiele sind Ichthyosen, Epidermolysis bullosa und Haarstrukturstörungen. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden des Tieres zu verbessern:
a) Symptomatische Therapie: In vielen Fällen ist die Behandlung auf die Linderung der Symptome und die Verhinderung von Sekundärinfektionen ausgerichtet. Dazu gehören regelmäßige Hautreinigung, Verwendung von Feuchthaltemitteln, topische Antibiotika oder Antimykotika sowie entzündungshemmende Medikamente.
b) Diätetische Therapie: Die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln, die die Hautgesundheit fördern, wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und essentielle Fettsäuren, kann hilfreich sein.
Weiterführende Infos finden Sie auch hier.
Unser Angebot für Sie:
Neben einem ausführlichen Gespräch mit unseren Spezialisten über den Krankheitsverlauf, folgen so z B. mikroskopische Untersuchungen von Haar- und Hautabschabungen, Pilzkulturen, Blutuntersuchungen, Hautbiopsien, Feinnadelbiopsien bei vergrößertem Umfang mit zytologischer Untersuchung und bakteriologische Untersuchungen.
Zur Entfernung kleiner Hautveränderungen verwenden wir Kryopas (Kältetherapie) oder chirurgische Laser.
Wir beraten Sie umfangreich und wir sind oftmals Anlaufstelle für Tiere mit langer Leidensgeschichte.
Entsprechend viel Zeit nehmen wir uns auch bei dem Erstgespräch und wir bitten Sie unten stehenden Fragebogen bei Ihrer Anfrage möglichst genau auszufüllen, damit wir uns auf das Gespräch entsprechend vorbereiten können. Herzlichen Dank und bis bald!