Cheyletiellose: Ein umfassender Leitfaden zur Pelzmilbeninfektion bei Haustieren

Einleitung

Die Cheyletiellose, auch als Pelzmilbenbefall bezeichnet, ist eine parasitäre Hauterkrankung, die bei verschiedenen Haustierarten wie Hunden, Katzen, Kaninchen und Pferden auftritt. Cheyletiellen sind Ektoparasiten, die zur Klasse der Spinnentiere gehören und sich von Hautschuppen ernähren. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit den verschiedenen Aspekten der Cheyletiellose befassen, einschließlich ihrer Symptome, Diagnose, Behandlung und Prävention.

Cheyletiellose
Cheyletiellose - Pelzmilbeninfektion bei Haustieren 4
Cheyletiellose beim Kaninchen
Cheyletiellose - Pelzmilbeninfektion bei Haustieren 5
Cheyletiellose
Cheyletiellose - Pelzmilbeninfektion bei Haustieren 6

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Lebenszyklus der Cheyletiella-Milbe

Cheyletiella-Milben durchlaufen in ihrer Entwicklung mehrere Stadien, beginnend mit dem Ei, gefolgt von einer Larve und zwei Nymphenstadien, bevor sie zu einer ausgewachsenen Milbe heranwachsen. Der Lebenszyklus dieser Milben dauert etwa sechs Wochen und findet ausschließlich auf dem Wirt statt, da sie in der Umgebung nur begrenzt lebensfähig sind.

Übertragung und Ansteckungsgefahr

Die Übertragung der Cheyletiella-Milben erfolgt durch direkten Kontakt zwischen den Tieren. Da diese Milben hoch ansteckend sind, können sie auch auf Menschen übertragen werden (Zoonose).

Symptome einer Cheyletiellose

Die Symptome einer Cheyletiellose können je nach Schweregrad des Befalls variieren. Typische Anzeichen einer Infektion sind:

  • Juckreiz, insbesondere im Rückenbereich und an den Ohraußenrändern
  • Schuppenbildung und trockene Haut
  • Hautrötung
  • Krustenbildung

Bei einem geringen Befall kann die Infektion jedoch auch symptomlos verlaufen und lediglich zu einer verstärkten Schuppenbildung führen.

Diagnose der Cheyletiellose

Die Diagnose einer Cheyletiellose erfolgt in der Regel durch den Nachweis der Milben. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen:

  1. Klebeband-Abklatsch-Präparat: Ein Streifen durchsichtiges Klebeband wird auf die betroffenen Hautstellen gedrückt und anschließend auf einen Objektträger geklebt. Die Milben sind unter dem Mikroskop meist deutlich zu erkennen.
  2. Flohkammuntersuchung: Mit einem Flohkamm werden die Haare gekämmt, und die ausfallenden Schuppen werden aufgefangen. Die Schuppen können dann mithilfe eines Klebebands und eines Objektträgers unter dem Mikroskop untersucht werden.
  3. Kotuntersuchung: Da die Tiere aufgrund des starken Juckreizes häufig lecken und knabbern, können die Milben auch mit dem Kot ausgeschieden werden. Eine Kotuntersuchung kann daher ebenfalls den Befall mit Cheyletiellen nachweisen.

Behandlung der Cheyletiellose

Die Behandlung einer Cheyletiellose sollte unter tierärztlicher Anleitung erfolgen. Es stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, die als Shampoo, Spot-on-Präparat, Spray oder in Tablettenform verabreicht werden können. Aufgrund des langen Entwicklungszyklus der Cheyletiella-Milben von sechs Wochen ist es wichtig, die Behandlung mindestens über diesen Zeitraum durchzuführen. Es ist ratsam, den Anweisungen der jeweiligen Präparate genau zu folgen, um eine erfolgreiche Therapie sicherzustellen.

Umgebungsbehandlung

Da Cheyletiellen unter günstigen Bedingungen bis zu 21 Tage ohne einen Wirt in der Umgebung überleben können, muss die gesamte Umgebung des Tieres konsequent gereinigt und mit Kontaktinsektiziden behandelt werden. Zu den zu reinigenden Gegenständen gehören Kissen, Decken, Körbe, Bürsten usw., die mit Wasser von mindestens 55°C gewaschen werden sollten.

Es ist wichtig zu beachten, dass auch andere Haustiere wie Katzen, Frettchen, Kaninchen und Meerschweinchen Träger der Milben sein können, ohne Symptome zu zeigen. Daher sollten auch diese Tiere behandelt werden, wenn sie im gleichen Haushalt leben.

Prognose und Prävention

Bei einer ausreichend langen Therapie des betroffenen Tieres und der anderen im Haushalt lebenden Tiere sowie einer sorgfältigen Behandlung der Umgebung ist die Prognose gut. Um einem erneuten Befall vorzubeugen, sollte auf eine gute Hygiene geachtet werden. Dies umfasst die regelmäßige Reinigung der Tierumgebung sowie die Kontrolle und Behandlung aller im Haushalt lebenden Tiere bei Bedarf.

Cheyletiellose beim Menschen

Wie bereits erwähnt, können Cheyletiellen auf den Menschen übertragen werden. Etwa jede fünfte Kontaktperson infiziert sich. An den betroffenen Hautstellen zeigen sich kleine, juckende, rote Veränderungen, die häufig mit Mückenstichen oder Neurodermitis verwechselt werden. Der Mensch ist jedoch ein sogenannter Fehlwirt, das heißt, die Milben können sich auf ihm nicht weiterentwickeln und sterben ab. Es kommt jedoch immer wieder zu neuen Hautveränderungen, solange der Milbenbefall des Tieres nicht behandelt wird.

Häufige Fragen - FAQs:

Wie kann man einen Cheyletiellose-Befall bei Haustieren erkennen?

Ein Cheyletiellose-Befall bei Haustieren zeigt sich in der Regel durch starken Juckreiz, insbesondere im Rückenbereich und an den Ohrrändern. Die betroffenen Tiere haben oft eine sehr trockene, stark geschuppte Haut, und manchmal bilden sich auch Krusten. Bei geringem Befall kann die Erkrankung jedoch auch symptomlos verlaufen und lediglich mit einer verstärkten Schuppenbildung einhergehen. Eine genaue Diagnose kann durch einen Tierarzt erfolgen, der die Milben mithilfe von Klebebandabklatsch-Präparaten oder Flohkämmen unter dem Mikroskop nachweisen kann.

Wie wird die Cheyletiellose bei Haustieren behandelt?

Die Behandlung der Cheyletiellose bei Haustieren erfolgt durch den Einsatz von verschiedenen Wirkstoffen, die als Shampoo, Spot-on-Präparat, Spray oder in Tablettenform verabreicht werden können. Wegen des langen Entwicklungszyklus der Cheyletiella-Milben von sechs Wochen ist es wichtig, die Behandlung mindestens über diesen Zeitraum durchzuführen. Gleichzeitig muss die Umgebung des Tieres konsequent gereinigt und mit Kontaktinsektiziden behandelt werden. Andere im Haushalt lebende Tiere, die möglicherweise Träger der Milben sind, sollten ebenfalls behandelt werden.

Können Menschen sich mit Cheyletiellose infizieren?

Ja, Menschen können sich mit Cheyletiella-Milben infizieren. Etwa jede fünfte Kontaktperson mit einem infizierten Tier zeigt Symptome wie kleine, juckende, rote Veränderungen auf der Haut. Diese Hautveränderungen können mit Mückenstichen oder Neurodermitis verwechselt werden. Der Mensch ist jedoch ein sogenannter Fehlwirt, das heißt, die Milben können sich auf ihm nicht weiterentwickeln und sterben ab. Die Hautveränderungen können jedoch solange wiederkehren, bis der Milbenbefall des Tieres erfolgreich behandelt wurde.

Zusammenfassung

Die Cheyletiellose ist eine parasitäre Hauterkrankung, die durch den Befall von Cheyletiella-Milben verursacht wird. Die Erkrankung betrifft verschiedene Haustierarten und kann auch auf Menschen übertragen werden. Eine frühzeitige Diagnose, eine konsequente Behandlung des betroffenen Tieres sowie die Reinigung der Umgebung und die Behandlung anderer im Haushalt lebender Tiere sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Durch eine gute Hygiene und Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Symptomen kann das Risiko eines erneuten Befalls minimiert werden.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich vertrauensvoll an Dr. Krause oder Frau TÄ Perko.

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