Mein Hund schnarcht: Ursachen, Behandlung & Tipps für ruhige Nächte

Einleitung

Wenn Ihr Hund schnarcht, nehmen viele Hundebesitzer das zunächst mit einem Lächeln zur Kenntnis. Ein tief atmender, schlafender Hund wirkt friedlich und sein Schnarchen fast niedlich. Doch was, wenn das Schnarchen plötzlich lauter wird, anhält oder im Alltag zunimmt?

In vielen Fällen ist das Schnarchen harmlos – doch es kann auch ein Hinweis auf strukturelle oder funktionelle Probleme der Atemwege sein. Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, Ursachen besser einzuordnen und zu entscheiden, wann ein Tierarztbesuch notwendig ist.

Hund schnarcht
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Was passiert, wenn ein Hund schnarcht? – Physiologie & Mechanismen

Schnarchen entsteht, wenn Luft turbulent durch verengte obere Atemwege strömt und dabei weiches Gewebe wie das Gaumensegel oder die Seitenwände des Rachens in Schwingung versetzt. Dies tritt typischerweise im Schlaf auf, wenn die Muskelspannung physiologisch nachlässt.

Im Gegensatz zum Menschen spielt beim Hund besonders die Rachen- und Nasenatmung eine Rolle, da Hunde Nasenatmer sind. Eine kleine Verengung in einem dieser Bereiche kann zu deutlichen Atemgeräuschen führen – besonders bei Hunderassen mit engem Nasengang oder weichem Gaumensegel.


Häufige Ursachen – Warum schnarcht mein Hund?

1. Rassebedingte Anatomie (Brachyzephales Syndrom)

Kurzköpfige Hunde (brachyzephale Rassen) wie Mops, Bulldoggen, Boston Terrier oder Shih Tzus haben eine stark verkürzte Schädelform mit:

  • Engen Nasenlöchern (Stenotische Nares)
  • Verlängertem, weichen Gaumensegel
  • Zu engem Kehlkopfbereich (Larynxkollaps)
  • Hypoplastischer Trachea (zu enge Luftröhre)

Diese angeborenen Merkmale führen oft schon in jungen Jahren zu schnarchähnlichen Geräuschen – im Schlaf wie auch tagsüber bei Belastung.

Wichtig: Das brachyzephale obstruktive Atemwegssyndrom (BOAS) ist ein ernstzunehmendes Krankheitsbild, das langfristig Herz und Lunge schädigen kann.


2. Schlafposition

Die Körperhaltung beeinflusst die Atemwege stark. Hunde, die auf dem Rücken schlafen, verlagern das weiche Gaumengewebe nach hinten. Dies kann die oberen Atemwege temporär blockieren und zu lautem Schnarchen führen.

Tipp: Unterstützen Sie eine seitliche oder bauchliegende Schlafposition durch ein orthopädisches Hundebett oder eine erhöhte Kopflagerung.


3. Übergewicht (Adipositas)

Fettablagerungen im Rachen, um die Trachea oder im Brustbereich führen zu Atemwiderstand. Besonders in Rückenlage steigt der Druck auf die Atemwege. Das Risiko für Schlafapnoe-ähnliche Zustände steigt mit dem Körperfettanteil.

Studien zeigen, dass schon eine Gewichtsreduktion um 10 % zu einer signifikanten Verbesserung der Atmungsqualität führen kann.


4. Entzündungen & Infektionen der oberen Atemwege

Akute oder chronische Rhinitiden, Tonsillitis oder Rachenentzündungen durch Bakterien oder Viren (z. B. Canines Parainfluenzavirus) können die Schleimhäute anschwellen lassen. Auch Reizstoffe wie Zigarettenrauch oder Hausstaub sind häufige Auslöser.

5. Allergien (z. B. Atopische Dermatitis mit nasaler Beteiligung)

Allergische Reaktionen führen zu Histaminausschüttung, Schleimhautschwellung und verstärkter Sekretbildung. Bei saisonalen Allergien (z. B. Gräserpollen) schnarcht der Hund häufig vor allem im Frühling oder Sommer.


6. Fremdkörper

Ein eingeatmeter Grashalm, Staubpartikel oder ein kleiner Ast kann im Nasenrachenraum festsitzen. Neben Schnarchen zeigen Hunde dann häufig:

  • Niesen
  • Kopfschütteln
  • Einseitiger Nasenausfluss
  • Hustenreiz

7. Mykosen (z. B. Aspergillose)

Pilzinfektionen der Nasennebenhöhlen (v. a. bei Dolichocephalen Rassen wie Collies oder Schäferhunden) können chronisches Schnarchen mit eitrigem, teils blutigem Nasenausfluss verursachen.


8. Neoplasien & Polypen

Tumore (z. B. Adenokarzinome, Lymphome) oder gutartige Polypen in Nase, Nasennebenhöhlen oder Pharynx blockieren die Luftpassage. Die betroffenen Hunde schnarchen nicht nur, sondern haben meist auch:

  • Reduzierten Appetit
  • Einseitigen (!) Nasenausfluss
  • Gewichtsverlust
  • Atemnot bei Belastung

9. Kardiopulmonale Erkrankungen

Chronische Herzinsuffizienz (z. B. Mitralklappenendokardiose), Luftröhrenkollaps (häufig bei kleinen Rassen) oder chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) können das Schnarchen verstärken – insbesondere im Liegen.


10. Rückwärtsniesen (Reverse Sneezing)

Wird häufig mit Schnarchen verwechselt, ist aber eine plötzliche Atemreaktion durch Reizung des weichen Gaumens oder Nasenrachenraums. Es klingt wie lautes Einatmen durch die Nase, ist aber meist harmlos.


Wann ist das Schnarchen gefährlich? – Warnzeichen erkennen

Nicht jedes Schnarchen ist krankhaft. Doch folgende Symptome sollten Sie ernst nehmen:

  • Schnarchen tritt plötzlich auf oder verstärkt sich deutlich
  • Anhaltendes Schnarchen auch tagsüber
  • Atemnot, vermehrtes Hecheln, Würgen
  • Husten, Röcheln, Rückwärtsniesen
  • Blutiger oder eitriger Nasenausfluss
  • Reduzierte Belastbarkeit, Schwäche
  • Futterverweigerung, Fieber

Diagnostik beim Tierarzt – So wird die Ursache gefunden

Ein schnarchender Hund sollte untersucht werden, wenn die Symptome plötzlich auftreten oder zunehmen. Der Tierarzt kann folgende Schritte einleiten:

1. Anamnese

  • Dauer, Frequenz und Intensität des Schnarchens
  • Schlafposition, Veränderungen, weitere Symptome

2. Klinische Allgemeinuntersuchung

  • Auskultation von Herz und Lunge
  • Beurteilung von Maulhöhle, Nase und Rachen

3. Endoskopie / Rhinoskopie

  • Direkte Sichtung des Nasen-Rachen-Raumes
  • Entfernen von Fremdkörpern oder Gewebeproben (Biopsie)

4. Bildgebende Verfahren

  • Röntgen: für Luftröhre, Herz, Lunge
  • CT/MRT: bei Verdacht auf Tumoren, Polypen oder BOAS

5. Labordiagnostik

  • Blutbild (Entzündung, Infektion, Organe)
  • Abstriche (Bakterien, Pilze, Zytologie)

Behandlungsmöglichkeiten – Was tun, wenn der Hund schnarcht?

Die Therapie richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Ursache:

UrsacheBehandlung
Anatomie (BOAS)Chirurgische Korrektur (Nasenöffnungen, Gaumensegelkürzung)
ÜbergewichtDiätfutter, Bewegung, tierärztliche Ernährungsberatung
Infektionen (bakteriell/viral)Antibiotika, schleimlösende Medikamente, ggf. Inhalationstherapie
AllergienAntihistaminika, Kortison, Allergenvermeidung
PilzinfektionenAntimykotische Medikamente, ggf. chirurgische Entfernung
FremdkörperEndoskopische Entfernung
Tumore/PolypenChirurgie, ggf. Bestrahlung oder Chemotherapie je nach Tumorart
Herz-/LungenerkrankungEntwässerung, Herzmedikamente, Sauerstofftherapie in schweren Fällen

1. Medikamente bei Infekten oder Allergien

Wenn das Schnarchen auf eine Infektion der oberen Atemwege oder eine allergische Reaktion zurückzuführen ist, kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz:

  • Antibiotika werden bei bakteriellen Infektionen verschrieben, z. B. bei eitriger Rhinitis oder Tonsillitis.
  • Antivirale Medikamente sind seltener notwendig, da virale Infekte in der Regel selbstlimitierend verlaufen – symptomatische Therapie steht im Vordergrund.
  • Bei Allergien können Antihistaminika wie Cetirizin oder Loratadin helfen, die Schleimhautschwellung zu verringern.
  • Kortisonpräparate (z. B. Prednisolon) wirken stärker entzündungshemmend und antiallergisch, sollten jedoch nur kurzfristig eingesetzt werden.

Begleitend können abschwellende Nasensprays, spezielle Inhalationen mit Kochsalz oder Kamille, sowie die Verwendung von Luftbefeuchtern die Symptome lindern.

Hinweis: Eine Eigenbehandlung mit humanmedizinischen Präparaten ist nicht empfehlenswert – Dosierung und Verträglichkeit unterscheiden sich bei Hunden deutlich!


2. Antimykotika bei Pilzinfektionen

Bei einer nachgewiesenen Mykose der Nasenhöhle – z. B. einer Aspergillose – ist eine gezielte antimykotische Therapie erforderlich. Dabei werden Medikamente wie Itraconazol, Voriconazol oder Clotrimazol entweder systemisch verabreicht oder lokal appliziert.

Die lokale Therapie erfolgt häufig mittels einer Spülung oder Einlage des Antimykotikums direkt in die Nasenhöhle (z. B. über einen Katheter in Narkose). Diese Methode ist besonders wirksam, wenn der Pilz lokal begrenzt ist.

Systemische Therapien sind meist langwierig (mehrere Wochen bis Monate) und erfordern regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, da Antimykotika hepatotoxisch wirken können.

Tipp: Pilzinfektionen sind häufig mit einseitigem Nasenausfluss und Geruchsverlust verbunden. Eine frühzeitige Diagnostik erhöht die Heilungschancen deutlich.


3. Gewichtsreduzierung bei Übergewicht

Adipositas ist eine der häufigsten vermeidbaren Ursachen für Schnarchen beim Hund. Fettgewebe lagert sich nicht nur unter der Haut ab, sondern auch im Hals- und Rachenbereich, wo es mechanisch auf die Atemwege drückt.

Die Gewichtsreduktion erfolgt idealerweise unter tierärztlicher Anleitung:

  • Anpassen der Futtermenge (Reduktion um 10–20 % der Tagesration)
  • Umstieg auf kalorienreduzierte Diätfuttermittel
  • Erhöhung der Bewegung je nach Fitnesszustand
  • Ggf. Unterstützung durch Appetitzügler oder ergänzende Präparate (nur nach ärztlicher Beratung)

Bereits 10 % Gewichtsabnahme können die Atemsituation deutlich verbessern und das Schnarchen verringern. Zudem sinkt das Risiko für weitere Erkrankungen wie Diabetes, Arthrose und Herzprobleme.

Wichtig: Keine radikalen Diäten – eine langsame, kontinuierliche Gewichtsabnahme ist für Hunde sicherer und nachhaltiger.


4. Chirurgische Korrekturen bei brachyzephalen Rassen

Bei Hunden mit brachyzephalem obstruktivem Atemwegssyndrom (BOAS) ist eine Operation oft die einzige Möglichkeit, das Schnarchen dauerhaft zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Typische Eingriffe sind:

  • Erweiterung der Nasenlöcher (Stenotische Nares): Mehr Luft kann einströmen, der Widerstand sinkt.
  • Verkürzung des weichen Gaumensegels: Verhindert, dass es beim Atmen in die Luftröhre fällt.
  • Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln): Bei stark vergrößerten Mandeln sinnvoll.
  • Korrektur eines Kehlkopfkollapses: In schweren Fällen notwendig, aber mit höherem Risiko verbunden.

Diese Eingriffe erfolgen in Narkose durch spezialisierte Tierärzte oder Kliniken. Eine sorgfältige postoperative Überwachung ist essenziell, da Schwellungen und Nachblutungen auftreten können.

Fazit: Frühzeitige chirurgische Eingriffe – idealerweise im jungen Erwachsenenalter – bieten brachyzephalen Hunden nicht nur leisere Nächte, sondern auch längere, gesündere Leben.


5. Entfernung von Fremdkörpern, Polypen oder Tumoren

Ist das Schnarchen auf einen Fremdkörper, einen Polypen oder eine Neoplasie in den oberen Atemwegen zurückzuführen, ist meist ein chirurgischer oder endoskopischer Eingriff erforderlich.

Vorgehen:

  • Fremdkörper (z. B. Grashalme, Holzsplitter) können in einer kurzen Sedierung oder Narkose mithilfe eines Rhinoskops entfernt werden.
  • Polypen – meist gutartige Schleimhautwucherungen – werden vollständig chirurgisch entfernt, um ein Wiederauftreten zu verhindern.
  • Tumore erfordern je nach Lage und Bösartigkeit eine komplexere Behandlung: Operation, ggf. Bestrahlung oder Chemotherapie.

Zusätzlich wird das entnommene Gewebe in der Regel zur histopathologischen Untersuchung eingeschickt, um die Diagnose zu sichern und die Prognose einzuschätzen.

Wichtig: Bei älteren Hunden mit chronischem Schnarchen und einseitigem (!) Nasenausfluss sollte frühzeitig an Tumore gedacht werden – je früher entdeckt, desto besser die Behandlungsoptionen.


6. Luftbefeuchtung und rauchfreie Umgebung

Eine häufig unterschätzte, aber sehr wirksame Maßnahme zur Linderung von Schnarchen ist die Verbesserung der Luftqualität im Wohnraum.

Trockene Luft, insbesondere in beheizten Innenräumen, reizt die Atemwege und fördert Schleimhautreizungen. Ein Luftbefeuchter (z. B. mit Ultraschall oder Verdampfertechnik) kann die Luftfeuchtigkeit konstant auf 40–60 % halten – optimal für die Atemwege Ihres Hundes.

Auch Tabakrauch, Putzmittel mit starken Dämpfen, Parfüms und Duftkerzen sollten konsequent vermieden werden, da sie die Schleimhäute reizen und Entzündungen fördern.

Zusätzlich hilfreich:

  • Regelmäßiges Staubsaugen mit HEPA-Filter
  • Luftreiniger mit Aktivkohlefilter gegen Pollen, Staub und Gerüche
  • Meiden von Zugluft direkt am Schlafplatz

Tipp: Ein gemütlicher, gut belüfteter Schlafplatz mit leicht erhöhter Kopflagerung verbessert nicht nur die Atmung, sondern fördert auch die Schlafqualität.

FAQ – Häufige Fragen zum Thema „Hund schnarcht“

Warum schnarcht mein Hund plötzlich stärker oder lauter als früher?

Ein plötzlicher Anstieg der Schnarchlautstärke oder -häufigkeit ist in der Regel ein Hinweis darauf, dass sich etwas im oberen Atemtrakt verändert hat. Während gelegentliches leises Schnarchen durch Schlafposition oder Tagesform erklärbar sein kann, sollte plötzlich lautes oder dauerhaftes Schnarchen immer ernst genommen und genauer beobachtet werden.
Mögliche Ursachen:
Akute Entzündung der Atemwege: Eine durch Viren oder Bakterien ausgelöste Infektion kann zu einer Schwellung der Nasen- oder Rachenschleimhaut führen. Auch ein leichter Infekt kann den Luftstrom in den Atemwegen beeinträchtigen.
Fremdkörper im Nasen-Rachen-Raum: Ein Grashalm oder Pflanzenteil, der sich beim Spaziergang in der Nase oder im hinteren Gaumenbereich festsetzt, kann zu einer plötzlichen Blockade der Atemwege führen – begleitet von Schnarchen, Niesen oder Husten.
Allergische Reaktionen: Eine plötzliche Verschlechterung kann durch Pollen, Hausstaubmilben oder andere Allergene verursacht werden. Besonders bei saisonalen Allergien kann das Schnarchen in bestimmten Monaten auftreten oder sich verstärken.
Gewichtszunahme: Schon eine geringe Zunahme des Körpergewichts – insbesondere bei kleinen oder brachyzephalen Hunden – kann die Atemwege mechanisch verengen.
Beginnende Wucherungen oder Tumore: Bei älteren Hunden kann auch ein Polyp oder Tumor im Nasenraum, Rachen oder Kehlkopf plötzlich das Atemgeräusch verändern.
Was Sie tun können:
Beobachten Sie Ihr Tier genau: Ist das Schnarchen nur nachts stärker oder auch tagsüber? Gibt es begleitende Symptome wie Husten, Nasenausfluss oder Atemnot? Falls ja, sollte zeitnah ein Tierarzt konsultiert werden. Je nach Verdacht erfolgt die Diagnostik durch Abhören, Rhinoskopie, Röntgen oder sogar CT/MRT.

Kann ein schnarchender Hund an einer Herzkrankheit leiden?

Ja, Herz-Kreislauf-Erkrankungen können indirekt mit Schnarchen oder auffälligen Atemgeräuschen einhergehen, insbesondere wenn sie zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem) oder zu einer Beeinträchtigung der Atemmuskulatur führen.
Wie hängt das zusammen?
Bei Herzinsuffizienz, z. B. einer Mitralklappenendokardiose (häufig bei kleinen, älteren Hunden), wird das Blut nicht mehr effizient durch den Körper gepumpt. Es kommt zu einem Rückstau in die Lungengefäße, wodurch Flüssigkeit in die Lunge austreten kann – was zu einem rasselnden Atemgeräusch, Röcheln oder verstärktem Schnarchen führt.
Auch bei Lungenhochdruck (pulmonale Hypertension) oder einem Perikarderguss (Flüssigkeit im Herzbeutel) kann die Atemleistung beeinträchtigt werden, was die Schlafqualität und Atemgeräusche beeinflusst.
Weitere Anzeichen einer Herzerkrankung:
Husten, vor allem nachts oder morgens
Leistungsschwäche, rasche Ermüdung
Hecheln in Ruhe
Unregelmäßiger Herzschlag
Bläuliche Schleimhäute (Zyanose)
Was tun?
Bei schnarchenden Hunden mit zusätzlich auffälliger Atmung oder verminderter Belastbarkeit sollte unbedingt ein Herzultraschall (Echokardiographie) und ein Thoraxröntgen durchgeführt werden. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Prognose deutlich – durch Medikamente wie ACE-Hemmer, Diuretika oder Pimobendan kann das Herz entlastet werden.

Wie erkenne ich, ob das Schnarchen meines Hundes harmlos oder krankhaft ist?

Es gibt eine Reihe von Kriterien, anhand derer Hundebesitzer abschätzen können, ob das Schnarchen noch im normalen Bereich liegt – oder ob es sich um ein Symptom einer zugrunde liegenden Erkrankung handelt.
Harmloses Schnarchen – Merkmale:
Tritt ausschließlich im Tiefschlaf auf
Ist leise bis moderat und rhythmisch
Keine weiteren Symptome wie Husten, Atemnot oder Nasenausfluss
Hund wirkt tagsüber fit, frisst normal und ist belastbar
Schnarchen verschwindet bei Lageveränderung (z. B. Seitenlage statt Rücken)
Krankhaftes Schnarchen – Warnsignale:
Plötzlicher Beginn oder rasche Zunahme
Lautes, unregelmäßiges oder röchelndes Geräusch
Tritt auch im Wachzustand auf (z. B. beim Dösen oder in Ruhe)
Begleitsymptome: Husten, Niesen, Nasenausfluss (v. a. einseitig), Atemnot
Häufiges Aufwachen, Unruhe beim Schlafen
Tagesmüdigkeit, Leistungsminderung, Apathie
Besonders bei älteren Hunden, brachyzephalen Rassen oder Tieren mit bekannten Herz- oder Atemwegserkrankungen sollte eine tierärztliche Abklärung erfolgen. Auch wenn das Schnarchen über mehrere Wochen hinweg zunimmt, ist eine Diagnostik empfehlenswert.

Lässt sich Schnarchen bei Hunden dauerhaft behandeln oder sogar heilen?

Ob Schnarchen beim Hund heilbar ist, hängt maßgeblich von der zugrunde liegenden Ursache ab. In vielen Fällen kann das Schnarchen deutlich reduziert oder sogar ganz beseitigt werden – in anderen Fällen ist eine dauerhafte symptomatische Behandlung nötig.
Ursachen mit guter Heilungsaussicht:
Infekte der oberen Atemwege: Bakterielle oder virale Entzündungen lassen sich in der Regel mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Medikamenten erfolgreich behandeln.
Allergien: Bei guter Allergenvermeidung und ggf. medikamentöser Kontrolle (Antihistaminika, Kortikosteroide) kann das Schnarchen reduziert werden.
Fremdkörper: Werden diese rechtzeitig entfernt, verschwindet das Schnarchen oft sofort.
Ursachen, bei denen OPs sinnvoll sein können:
Anatomische Besonderheiten wie zu langes Gaumensegel, enge Nasenöffnungen oder verengter Kehlkopf bei brachyzephalen Hunden können chirurgisch korrigiert werden. Besonders junge Hunde profitieren von einem frühzeitigen Eingriff.
Chronische oder schwer therapierbare Ursachen:
Tumore oder Polypen: Je nach Lokalisation und Art ist eine vollständige Heilung nicht immer möglich.
Herz-/Lungenerkrankungen: Diese lassen sich meist nicht heilen, aber medikamentös gut einstellen, sodass sich das Schnarchen zumindest abschwächt.
Fazit: Eine gründliche Diagnose ist die Voraussetzung für eine gezielte Therapie. In vielen Fällen lässt sich das Schnarchen verbessern – besonders bei frühzeitiger Behandlung.

Wie kann ich verhindern, dass mein Hund schnarcht – oder das Risiko reduzieren?

Nicht jedes Schnarchen lässt sich vermeiden, insbesondere bei genetisch bedingten oder anatomischen Faktoren. Dennoch gibt es eine Reihe von präventiven Maßnahmen, die die Atemwege Ihres Hundes entlasten und das Risiko für störendes oder krankhaftes Schnarchen deutlich senken können.
1. Gewichtskontrolle
Ein normalgewichtiger Hund atmet freier. Adipositas ist ein häufiger, aber vermeidbarer Risikofaktor für Schnarchen. Tierärzte empfehlen regelmäßige Gewichtskontrollen und ggf. spezielles Diätfutter.
2. Rauch- und Staubfreie Umgebung
Passivrauchen ist für Hunde genauso gesundheitsschädlich wie für Menschen. Auch Hausstaubmilben oder Schimmel können zu Reizungen der Atemwege führen. Luftfilter, regelmäßiges Lüften und rauchfreie Räume helfen.
3. Ergonomische Schlafplätze
Ein orthopädisches Hundebett mit leicht erhöhter Kopflagerung kann das Gaumensegel entlasten und die Atmung erleichtern. Rückenlage kann das Schnarchen fördern – bevorzugen Sie Seiten- oder Bauchlage.
4. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Gerade bei älteren oder kurzköpfigen Hunden ist es sinnvoll, die Atemwege, das Herz und die allgemeine Konstitution regelmäßig vom Tierarzt prüfen zu lassen. Früh erkannte Probleme lassen sich besser behandeln.
5. Allergieprävention
Werden bei Ihrem Hund Allergien vermutet, kann ein Allergietest (z. B. serologisch oder intrakutan) sinnvoll sein. Meiden Sie bekannte Auslöser und achten Sie auf hochwertige Futtermittel ohne künstliche Zusatzstoffe.
Tipp: Wenn Ihr Hund gelegentlich schnarcht, führen Sie ein „Schnarchprotokoll“. Notieren Sie, wann es auftritt, wie intensiv es ist, in welcher Position der Hund liegt und ob Begleitsymptome vorhanden sind. Das hilft Ihrem Tierarzt bei der Einschätzung.

Zusammenfassung: Wenn der Hund schnarcht – Ursachen, Bedeutung & Hilfe

Wenn Ihr Hund schnarcht, ist das zunächst meist ein harmloses, manchmal sogar charmantes Geräusch. Doch was auf den ersten Blick niedlich erscheint, kann auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Besonders wenn der Hund schnarcht, ohne dass er zuvor entsprechende Geräusche gemacht hat, lohnt sich eine genauere Beobachtung.

In vielen Fällen ist es normal, dass der Hund schnarcht, zum Beispiel in tiefer Entspannung oder beim Schlafen in Rückenlage. Anatomisch bedingt schnarchen manche Rassen häufiger: Wenn ein Hund schnarcht, der zu den kurzköpfigen (brachyzephalen) Rassen gehört, wie Mops, Bulldogge oder Shih Tzu, steckt oft das sogenannte BOAS-Syndrom dahinter.

Problematisch wird es, wenn der Hund schnarcht und zusätzlich Symptome wie Nasenausfluss, Husten oder Atemnot zeigt. Auch wenn der Hund schnarcht und plötzlich ruhiger, schwächer oder appetitlos wirkt, ist eine tierärztliche Abklärung dringend zu empfehlen. Denn es gibt zahlreiche Erkrankungen, bei denen der Hund schnarcht, weil die Atemwege verengt, entzündet oder blockiert sind.

Ein häufiger Grund, warum ein Hund schnarcht, ist Übergewicht. Fettansammlungen im Rachenraum engen die Luftwege ein – besonders in Rückenlage fällt auf, dass der Hund schnarcht deutlich lauter. Auch eine allergische Reaktion kann dazu führen, dass der Hund schnarcht, weil die Schleimhäute anschwellen und der Luftstrom behindert wird.

Wenn ein Hund schnarcht, obwohl er zuvor ruhig geatmet hat, könnte ein Fremdkörper wie ein Grashalm in der Nase oder im Rachenraum stecken. In solchen Fällen schnarcht der Hund plötzlich, unregelmäßig oder begleitet von Niesen und Würgen. In seltenen Fällen schnarcht der Hund, weil ein Tumor oder Polyp in den oberen Atemwegen wächst und die Luftzirkulation stört.

Bei Infektionen der oberen Atemwege, z. B. durch Viren oder Bakterien, kommt es ebenfalls häufig vor, dass der Hund schnarcht. Die entzündeten Schleimhäute verursachen Engstellen im Nasen-Rachen-Raum, wodurch der Hund schnarcht, insbesondere beim Einatmen.

Wenn ein älterer Hund schnarcht, ist besondere Aufmerksamkeit gefragt. Altersbedingte Veränderungen im Gewebe, chronische Entzündungen oder Herzerkrankungen können dafür sorgen, dass der Hund schnarcht, auch tagsüber in Ruhephasen. Gleichzeitig sinkt die Fähigkeit des Körpers, solche Atemprobleme selbst zu kompensieren.

Ein ganz eigenes Phänomen ist das Rückwärtsniesen. Es klingt ähnlich, doch statt dass der Hund schnarcht, zieht er plötzlich kräftig Luft durch die Nase ein – meist harmlos, aber oft beängstigend. Ein Rückwärtsniesen wird häufig fehlinterpretiert, weil es dem typischen Geräusch, wenn ein Hund schnarcht, sehr ähnlich ist.

Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Wenn ein Hund schnarcht aufgrund eines Infekts oder einer Allergie, helfen oft Medikamente. Bei Übergewicht ist die gezielte Gewichtsreduktion wichtig – denn wenn der Hund schnarcht, weil sein Halsgewebe zu stark gepolstert ist, kann schon eine kleine Diät große Wirkung zeigen.

In manchen Fällen hilft nur ein chirurgischer Eingriff, zum Beispiel wenn der Hund schnarcht aufgrund eines verlängerten Gaumensegels oder verengter Nasenöffnungen. Besonders bei kurzköpfigen Rassen kann durch eine Operation erreicht werden, dass der Hund schnarcht deutlich weniger oder gar nicht mehr.

Ein Hundebesitzer sollte nicht sofort in Panik verfallen, wenn der Hund schnarcht. Wichtig ist, genau zu beobachten, wann der Hund schnarcht, wie laut, wie regelmäßig und ob andere Auffälligkeiten hinzukommen. Es kann helfen, ein Schnarch-Tagebuch zu führen: Welche Schlafposition hat der Hund? Wie häufig schnarcht er? Gibt es zusätzliche Symptome?

In der Praxis zeigt sich: Wenn ein Hund schnarcht, lohnt es sich in jedem Fall, genauer hinzusehen. Auch wenn das Schnarchen harmlos beginnt, kann sich dahinter eine ernsthafte Ursache verbergen. Andererseits ist es genauso gut möglich, dass der Hund schnarcht, weil er nach einem aktiven Tag einfach tief und fest schläft.

Kurz gesagt: Ein Hund schnarcht nicht grundlos – ob als anatomische Besonderheit, Reaktion auf Umweltfaktoren oder erstes Anzeichen einer Erkrankung. Deshalb sollte immer individuell geschaut werden, warum der Hund schnarcht, wie er sich dabei sonst verhält und ob sich das Geräusch verändert. Je früher gehandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen – und umso ruhiger die Nächte für Hund und Mensch.

Weitere Informationen:

https://www.petmd.com/dog/general-health/snoring-in-dogs

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