FLUTD

FLUTD Katze bzw. FLUTD ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen des unteren Harntrakts bei Katzen, einschließlich der Blase und Harnröhre, die mit Schwierigkeiten und Schmerzen beim Harnabsatz einhergehen. FLUTD steht für "Feline Lower Urinary Tract Disease" und setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des englischen Begriffs zusammen.

FLUTD
Die FLUTD Katze 4

Welche Katzen sind betroffen von FLUTD?

In der Regel sind reine Wohnungskatzen von FLUTD betroffen. Freigänger leiden fast nie an dieser Erkrankung, während Tiere in Mehrkatzenhaushalten anfälliger sind. Übergewicht, Bewegungsmangel, die Fütterung mit (überwiegend oder ausschließlich) Trockenfutter sowie Stress erhöhen das Risiko für diese Erkrankung weiter. Stressfaktoren können ein Umzug sein oder familiäre Veränderungen wie die Ankunft eines Babys oder ein neuer Lebenspartner.

Auslöser für FLUTD

Im Wesentlichen gibt es drei Auslöser für FLUTD:

  • Sehr häufig liegt der Erkrankung eine sterile Blasenentzündung unbekannter Ursache zugrunde, die im Fachjargon als idiopathische Zystitis bezeichnet wird. Tiermediziner vermuten, dass Stress letztendlich für die Nervenreizungen in der Blasenwand verantwortlich ist. Bei Katern können abgestoßene Entzündungszellen im Urin lebensgefährlich werden, da ihre Harnröhre zur Penisspitze hin stark verengt ist. Ein Pfropf aus Schleimhautpartikeln kann den Harnleiter schnell verstopfen, was zu einem sandförmigen Blasengrieß führt, der den Harnabfluss blockiert.
  • Blasengrieß ist auch oft für schmerzhafte Harnwegsentzündungen verantwortlich. Katzen sind sehr anfällig für die Entwicklung solcher Harnkristalle, deren scharfe Kanten die Blasenwand reizen können. Als ehemalige Wüstenbewohner haben Katzen die Fähigkeit, in den Nieren viel Wasser aus dem produzierten Harn zu resorbieren und Wasser zu sparen, was dazu führt, dass Mineralsalze wie typischerweise Struvit oder Calciumoxalat relativ leicht ausfallen.
  • Eine bakterielle Blaseninfektion kann FLUTD auch auslösen, ist jedoch bei Katzen eher selten.

Symptome bei der FLUTD Katze

Die Symptome von FLUTD umfassen starken Harndrang, Tropfenbildung beim Harnabsatz, Blut im Urin und Schmerzen beim Versuch, die Blase zu entleeren. Viele Katzen schreien vor Schmerz. In schweren Fällen kann es sogar zu einem völligen Verschluss der Harnröhre durch Blasengrieß, Entzündungszellen oder Krämpfe kommen. Die Blase ist dann nach wenigen Stunden zum Reißen gespannt und füllt den halben Bauchraum aus. Wenn sich bei fehlendem Harnabsatz die harnpflichtigen Giftstoffe im Körper ansammeln, kommt es auch zu Elektrolytverschiebungen im Blut.

Gefährlich sind erhöhte Kaliumwerte, die Herzrhythmusstörungen auslösen können. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich, und das Tier sollte als Notfall in die Tierklinik gebracht werden. Im Spätstadium kann sich der Harnrückstau bis ins Nierengewebe fortsetzen, was zu akutem Nierenversagen führen kann. Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, kann der Patient sterben.

Behandlung einer FLUTD Katze

Die Behandlung von FLUTD hängt von der Ursache und Schwere der Erkrankung ab. Bei Katzen, die zu Struvitkristallen neigen, kann zum Beispiel spezielles Diätfutter die Bildung neuer Blasensteine verhindern.

  • Wenn ein Harnstau vorliegt, kann es notwendig sein, dem Tier unter Narkose einen Katheter zu legen, um die Blase zu entleeren und zu spülen.
  • Bei milderen Formen von FLUTD kann eine intravenöse Infusionstherapie ausreichen, um die Harnwege zu spülen und die Nierenwerte zu normalisieren. Entzündungshemmende Medikamente werden oft auch eingesetzt.
  • Wenn ein Spasmus zur Blockade der Harnröhre geführt hat, werden entsprechende Muskelrelaxantien verabreicht.
  • Bei schwereren Verlaufsformen, insbesondere wenn die Penisspitze verengt ist, ist letztlich nur eine chirurgische Weitung der Harnröhre möglich.

Kann man FLUTD vorbeugen?

Leider ist die Rezidivgefahr bei FLUTD sehr hoch, insbesondere bei Katzen, die einmal an idiopathischer Blasenentzündung erkrankt sind. Eine entsprechende FLUTD-Management zu Hause kann dazu beitragen, das Risiko für eine erneute Erkrankung zu minimieren.

  • Wir empfehlen beispielsweise, die Trinkmenge zu erhöhen, indem man mehrere Trinkmöglichkeiten in der Wohnung anbietet.
  • Auch getrennte Futterplätze in Mehrkatzenhaushalten sind empfehlenswert.
  • Eine Futterumstellung von Trocken- auf Nassfutter kann ebenfalls sinnvoll sein.
  • Wenn das Tier übergewichtig ist, kann man durch Spiele und Klettermöglichkeiten den Bewegungsdrang fördern und kalorienarmes Futter anbieten.
  • Es sollten auch immer ausreichend saubere Katzenklos zur Verfügung stehen. Stressoren sollten vermieden oder reduziert werden, und in manchen Fällen kann auch auf katzentypische Pheromone zurückgegriffen werden, um die Aggression von Katzen untereinander zu mindern.
  • Stressoren sollten vermieden oder reduziert werden, und in manchen Fällen kann auch auf katzentypische Pheromone zurückgegriffen werden, um die Aggression von Katzen untereinander zu mindern.
Nach oben scrollen
Deutsch