Was kann/muß der Besitzer bei diesen Erkrankungen tun?
Viele Kaninchen und Meerschweinchen leiden unter Blasensteinen oder Blasengries.
Am Häufigsten handelt es sich um Kalziumsteine oder Kalziumgries.
Erste Symptome sind oft Veränderungen im Urinabsatz. Die Tiere sind im Bauchbereich und Genitalbereich feucht oder sogar naß. Der Urin riecht stark, ist evtl. sogar blutig. Die Tiere pressen den Urin aus der Blase und geben oftmals Schmerzlaute beim Urinabsatz von sich.
Die Tiere sind sehr unruhig , verhalten sich oft aggressiv und fressen schlecht.
Im Verlauf einer nicht bemerkten Erkrankung kann sich das Allgemeinbefinden dramatisch schnell verschlechtern.
Bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung sollte das Tier sofort einem Tierarzt vorgestellt werden. Durch Röntgen / Ultraschall kann eine Stein-/ Kristallbildung diagnostiziert und eine notwendige Behandlung (Medikamente/Operation) eingeleitet werden.
Was sind die häufigsten Ursachen von Blasensteinen ?
- Fehlfütterung mit einer Kalziumüberversorgung
- ausschließliche Fütterung mit Trockenfutter
- die Tiere trinken zu wenig
- zu wenig Bewegung / Übergewicht
> Bei Diagnose einer Stein-/Griesbildung sofortige Änderung von Fütterung und Haltung!!
Der Käfig sollte der Größe und Anzahl der Tiere angepaßt sein. Übergewicht ist unbedingt zu vermeiden, regelmäßiges Wiegen ist sinnvoll. Beim Herausnehmen aus dem Käfig, z.B. bei der Reinigung, sollte das gesamte Tier auf Veränderungen kontrolliert werden.
Das Futter- und Wasserangebot überprüfen:
- frisches Wasser muß immer zur Verfügung stehen. Trinkflasche UND Wassernapf, am besten stilles Mineralwasser (arm an Kalzium), das Wasser in KA hat viel Kalzium.
- die Tiere sollten hauptsächlich mit Frischfutter gefüttert werden, dadurch nehmen die Tiere nochmals zusätzliches Wasser auf . Durch die erhöhte Wasseraufnahme wird der Urin verdünnt und evtl kann Gries ausgespült werden.
- frisches Gras, Wiesenkräuter, blattreiches Gemüse, Obst, Birkenblätter, getrocknete Brennnessel, Obst-und Gemüsesäfte (ohne Zucker)
- die Tiere sollen soviel Saftfutter bekommen, daß nur noch wenig Heu aufgenommen wird
- auf Löwenzahn, Petersilie, Kohlrabiblätter, Klee, Trockenkräuter verzichten
- kein kräuterreiches Heu füttern
- auf Getreide, hartes Brot, Grünrollies, Fertigfutter und KALKSTEINE unbedingt verzichten.
Aus dem Bereich der alternativen Medizin können zusätzliche Medikamente zur Steinauflösung eingesetzt werden, sprechen Sie Ihren Tierarzt an.
Wenn die Erkrankung eindeutig ausgeheilt ist, kann eine Erweiterung der Futtermittel mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden.
Einführung
Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen können sowohl für die kleinen Haustiere als auch für ihre besorgten Besitzer eine schmerzhafte und beunruhigende Erfahrung sein. Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet dieses wichtige Thema und hilft Ihnen dabei, die Symptome zu erkennen, die Ursachen zu verstehen, geeignete Behandlungsmethoden anzuwenden und wirksame Präventionsstrategien umzusetzen.
Blasensteine und Blasengries: Was sind sie?
Bevor wir uns auf die Details stürzen, wollen wir uns kurz ansehen, worum es bei diesen beiden Begriffen geht.
- Blasensteine (urolithiasis): Dabei handelt es sich um harte, steinartige Ablagerungen, die sich in der Harnblase von Kaninchen und Meerschweinchen bilden können. Sie bestehen aus Mineralien und anderen Substanzen, die normalerweise im Urin gelöst sind.
- Blasengries (struvite): Hierbei handelt es sich um feinkörnige, sandartige Ablagerungen in der Harnblase. Sie entstehen, wenn sich bestimmte Mineralien, insbesondere Magnesium, Ammonium und Phosphat, im Urin verbinden.
Ursachen von Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen
Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Bildung von Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen beitragen können. Hier sind einige der häufigsten:
- Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung, die reich an Kalzium und/oder Phosphor ist, kann das Risiko von Blasensteinen und Blasengries erhöhen. Auch ein Mangel an Flüssigkeitsaufnahme kann zur Bildung dieser Ablagerungen beitragen.
- Genetische Veranlagung: Manche Tiere sind genetisch anfälliger für die Bildung von Blasensteinen und Blasengries.
- Infektionen: Bakterielle Infektionen im Harntrakt können zu Entzündungen führen, die die Bildung von Blasensteinen und Blasengries begünstigen.
- Bewegungsmangel: Mangelnde Bewegung kann dazu führen, dass sich Urin in der Blase staut und die Konzentration von Mineralien erhöht, was die Bildung von Ablagerungen begünstigt.
Symptome und Diagnose von Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen
Wenn Ihr Kaninchen oder Meerschweinchen von Blasensteine oder Blasengries betroffen ist, können einige Anzeichen dafür sein:
- Häufiges Urinieren: Die Tiere versuchen möglicherweise, häufiger als gewöhnlich zu urinieren, um die Schmerzen und das Unbehagen, das sie empfinden, zu lindern.
- Blut im Urin: In einigen Fällen kann Blut im Urin auftreten, was auf eine Reizung oder Verletzung der Harnwege hindeutet.
- Schmerzanzeichen: Die betroffenen Tiere können Anzeichen von Schmerzen zeigen, wie zum Beispiel Unruhe, Appetitlosigkeit, Zähneknirschen oder eine ungewöhnliche Körperhaltung.
- Schwierigkeiten beim Urinieren: Es kann vorkommen, dass die Tiere Schwierigkeiten beim Urinieren haben oder sogar ganz aufhören, zu urinieren, wenn die Ablagerungen den Harnfluss blockieren.
Um Blasensteine oder Blasengries bei Ihrem Kaninchen oder Meerschweinchen zu diagnostizieren, sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Dieser kann eine körperliche Untersuchung durchführen und gegebenenfalls weitere diagnostische Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen anwenden, um die genaue Ursache der Symptome zu ermitteln.
Behandlung von Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen
Die Behandlung von Blasensteine und Blasengries hängt von der Größe und Art der Ablagerungen sowie vom Zustand des Tieres ab. Einige mögliche Behandlungsoptionen sind:
- Medikamentöse Behandlung: Bei kleineren Blasensteinen oder Blasengries können Medikamente eingesetzt werden, um die Ablagerungen aufzulösen und die Entzündung im Harntrakt zu reduzieren.
- Diätmanagement: Eine Anpassung der Ernährung, um den Kalzium- und Phosphorgehalt zu reduzieren und die Flüssigkeitsaufnahme zu erhöhen, kann dazu beitragen, bestehende Ablagerungen aufzulösen und zukünftige Ablagerungen zu verhindern.
- Chirurgische Entfernung: In schweren Fällen, insbesondere bei größeren Blasensteinen, die den Harnfluss blockieren, kann eine chirurgische Entfernung erforderlich sein.
- Antibiotika: Wenn eine bakterielle Infektion im Harntrakt vorliegt, kann der Tierarzt Antibiotika verschreiben, um die Infektion zu behandeln.
Vorbeugung Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen
Um das Risiko Blasensteine und Blasengries bei Ihrem Kaninchen oder Meerschweinchen zu minimieren, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Ausgewogene Ernährung: Stellen Sie sicher, dass Ihr Tier eine ausgewogene Ernährung erhält, die reich an Ballaststoffen und arm an Kalzium und Phosphor ist.
- Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Tier jederzeit Zugang zu frischem, sauberem Wasser hat, um eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu gewährleisten und die Urinkonzentration zu verdünnen.
- Regelmäßige Bewegung: Gewährleisten Sie, dass Ihr Kaninchen oder Meerschweinchen genügend Bewegung bekommt, um die Blasenentleerung zu fördern und den Urinfluss aufrechtzuerhalten.
- Regelmäßige Tierarztbesuche: Planen Sie regelmäßige Tierarztbesuche ein, um die allgemeine Gesundheit Ihres Tieres zu überwachen und mögliche Anzeichen von Blasensteinen oder Blasengries frühzeitig zu erkennen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie erkenne ich, ob mein Kaninchen oder Meerschweinchen Blasensteine oder Blasengries hat?
Achten Sie auf Anzeichen wie häufiges Urinieren, Blut im Urin, Schmerzanzeichen oder Schwierigkeiten beim Urinieren. Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, suchen Sie einen Tierarzt auf.
Wie lange dauert die Behandlung von Blasensteinen und Blasengries?
Die Dauer der Behandlung hängt von der Größe und Art der Ablagerungen sowie von der gewählten Behandlungsmethode ab. In einigen Fällen kann die Behandlung innerhalb weniger Wochen abgeschlossen sein, während in anderen Fällen mehrere Monate erforderlich sein können.
Können Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen zurückkehren?
Ja, es besteht die Möglichkeit, dass Blasensteine und Blasengries zurückkehren, insbesondere wenn die zugrunde liegenden Ursachen nicht angemessen behandelt oder verhindert werden.
Sind einige Rassen von Kaninchen oder Meerschweinchen anfälliger für Blasensteine und Blasengries?
Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Rassen von Kaninchen und Meerschweinchen anfälliger für Blasensteine und Blasengries sein können. Allerdings können alle Rassen von Kaninchen und Meerschweinchen betroffen sein.
Fazit
Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen sind ernsthafte gesundheitliche Probleme, die Schmerzen und Unwohlsein verursachen können. Indem Sie die Symptome erkennen, die richtige Behandlung einleiten und präventive Maßnahmen ergreifen, können Sie dazu beitragen, das Wohlbefinden Ihres kleinen Haustieres zu fördern und seine Lebensqualität zu verbessern. Denken Sie immer daran, bei Verdacht auf Blasensteine oder Blasengries den Rat eines Tierarztes einzuholen.
- Was kann/muß der Besitzer bei diesen Erkrankungen tun?
- Einführung
- Ursachen von Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen
- Symptome und Diagnose von Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen
- Behandlung von Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen
- Vorbeugung Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Wie erkenne ich, ob mein Kaninchen oder Meerschweinchen Blasensteine oder Blasengries hat?
- Wie lange dauert die Behandlung von Blasensteinen und Blasengries?
- Können Blasensteine und Blasengries bei Kaninchen und Meerschweinchen zurückkehren?
- Sind einige Rassen von Kaninchen oder Meerschweinchen anfälliger für Blasensteine und Blasengries?
- Fazit